Zitronengras pflanzen, ernten und überwintern
Zitronengras, oder auch Lemongras, gehört zu den besonders beliebten Gewürzen der asiatischen Küche. Neben den geschmacklichen Vorzügen kann sich das duftende Heilkraut jedoch auch sehr förderlich für unsere Gesundheit auswirken.
So wird Zitronengras-Tee beispielsweise als schnelle Hilfe bei Menstruationsproblemen, Krämpfen, aber auch bei hohem Blutdruck und zur Linderung von Erkältungen eingesetzt.
Besonders hervorgehoben werden außerdem seine antibakteriellen und entgiftenden Eigenschaften.
In diesem Beitrag zeigen wir deshalb, wie wir Zitronengras selber pflanzen können. Tatsächlich wächst das zitronig duftende Gras nämlich sowohl im Topf auf der Fensterbank als auch in Garten und Freiland.
Definition und Bezeichnung
Was ist Zitronengras?
Zitronengras (Cymbopogon citratus) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Süßgräser gehört. Sie wird seit vielen Jahren traditionell als Gewürz- und Heilpflanze angebaut. [1]
Das frische und sonnige Aroma von Zitronengras ist unverkennbar, zumal es an den Geruch einer erfrischenden Zitrone erinnert.
Besonders in Thailand und Indonesien ist die Verwendung der Gewürzpflanze weitverbreitet.
Zitronengras hat es mittlerweile jedoch auch in den deutschsprachigen Raum geschafft. Hierzulande sind die exotischen Halme mit ihrem erfrischenden Charakter ebenfalls unter folgenden Bezeichnungen bekannt:
- Lemongras
- Sereh
- Citronelle
- Westindisches Lemongras
- Westindisches Zitronengras
- Guatemaltekisches Lemongras
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Zitronengras Wirkung
Wie gesund ist Zitronengras?
Zitronengras kann aufgrund seiner Inhaltsstoffe sehr gesund für den Menschen sein. So weist Cymbopogon citratus beispielsweise hohe Anteile an Vitamin B und Vitamin C auf.
Darüber hinaus ist Zitronengras ebenfalls reich an:
- Eisen
- Magnesium
- Kalzium
- Zink
- Mangan
- Kupfer
- Phosphor
Des Weiteren werden den Heilpflanzen auch förderliche Wirkungen hinsichtlich Pickeln, Akne und Rheuma-Erkrankungen zugesprochen. [2][3]
Zumeist kommt Lemongras jedoch bei Problemen mit der Verdauung und zur Stärkung des Immunsystems zum Einsatz.
Zitronengras Wirkung
Wie wirkt Zitronengras?
Zitronengras wirkt sich laut traditioneller Erfahrungen und einiger wissenschaftlicher Studien positiv bei Fieber, Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Hautproblemen wie Akne aus. [4][5][6]
Außerdem eignet sich Zitronengras-Tee hervorragend als leckerer Durstlöscher, weshalb dieser sich auch hierzulande zu einem beliebten Erfrischungsgetränk entwickelt hat.
Lemongras wirkt zudem kühlend und neutralisierend auf unangenehme Gerüche, was seinen Einsatz als Duftstoff in verschiedensten Produkten erklärt.
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Zitronengras Wirkung & Inhaltsstoffe
Bei welchen Beschwerden kann Zitronengras helfen?
Für die Heilwirkung von Zitronengras werden verschiedenste Inhaltsstoffe verantwortlich gemacht. So zum Beispiel vor allem der hohe Anteil an ätherischen Ölen, aber auch andere Stoffe, die das Gras zu einem wertvollen Antioxidans machen:
- Citral
- Citronellol
- Linabol
- Alkaloide
- Saponine
- Quercetin
- Rutin
- 1,8-Cineol
- Aceton
- Alpha-Pinen
- Aplha-Terpineol
Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkungen von Zitronengras werden medizinisch vor allem bei Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Magengeschwüren eingesetzt.
Zitronengras-Tee wird zumeist aufgrund seiner verdauungsfördernden Eigenschaften getrunken, wenn beispielsweise Probleme mit Magen und Darm vorliegen. Das Heilkraut wirkt außerdem schmerzstillend und krampflösend.
Darüber hinaus beruhigen die in Lemongras enthaltenen ätherischen Öle unser zentrales Nervensystem.
Außerdem kann die Heilpflanze ebenfalls unsere Reinigungsorgane bei der Entgiftung unterstützen, zumal die harntreibende Wirkung dabei hilft, Giftstoffe schneller aus dem Körper zu transportieren.
Wer unter hohem Blutdruck leidet, kann zum Beispiel neben blutdrucksenkenden Heilpilzen auch öfter zu einer Tasse Zitronengras-Tee greifen.
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Tipps und Anwendung
Wie verwendet man Zitronengras?
Zitronengras kann auf verschiedene Art und Weise verwendet werden. Am häufigsten kommen die aromatischen Grashalme als frisches Gewürz in der Küche zum Einsatz.
Getrocknetes Zitronengras ist hierbei nicht wirklich mit frischem vergleichbar – zumal dieses ein deutlich schwächeres Aroma mit sich bringt.
Tatsächlich ist dies nur ein Grund mehr, Zitronengras selber anzupflanzen. So profitieren wir folglich stets von frischem Zitronengras, welches nach Bedarf gepflückt werden kann.
Neben seiner Verwendung als Heil- und Gewürzpflanze findet Lemongras auch in folgenden Bereichen Anwendung:
- Erfrischungsgetränk und Tee
- Bestandteil in Kräutermischungen
- Bestandteil in Backwaren und Konfekt
- Duftstoff in Kosmetik und Parfüm (Lemongras-Öl)
- Geschmacksstoff in Süßgetränken und Seifen
- Zur Abschreckung von Insekten
- Als natürliche Hilfe bei Mückenstichen
Zitronengras selber ziehen
Wie pflanzt man Zitronengras?
Zitronengras kann als Zimmer- und Topfpflanze oder im Freien kultiviert werden.
Die aromatischen Grashalme wachsen ganzjährig, wenn sie einem warmen Klima ausgesetzt sind. Dies ist in ihren Herkunftsländern der Fall – jedoch nicht bei uns in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Wollen wir Zitronengras im Beet pflanzen, setzt dies somit warme Temperaturen voraus. Unsere Sommermonate (Ende Mai bis September) sind hierfür gut geeignet, solange wir der Pflanze einen sonnigen und regengeschützten Platz geben.
Es gilt also bis nach den Eisheiligen abzuwarten, wenn wir Zitronengras pflanzen wollen. Vor dem ersten Frost holen wir die Pflanze dann ganz einfach zum Überwintern wieder ins Haus.
Aufgrund der geringen Winterhärte verträgt Lemongras nämlich keine Temperaturen unter 7 Grad Celsius.
Pflanzen wir Lemongras im Zimmer oder auf dem Balkon ist es wichtig, dass die Pflanze ausreichend Licht erhält.
Die Erfahrungen haben außerdem gezeigt, dass eine Zitronengras-Pflanze oftmals dann besonders gut gedeiht, wenn sie an der Südseite eines Gebäudes platziert wird.
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Zitronengras pflanzen: Anbau
Welche Erde für Zitronengras?
Zitronengras stellt einige Ansprüche an Erde und Boden. So sollte der Pflanzgrund möglichst nährstoffreich, tiefgründig und reich an Humus sein.
Die Pflanze liebt gut durchlüftete Böden und reagiert – so wie auch viele andere wärmeliebenden Pflanzen – empfindlich auf Staunässe.
Es empfiehlt sich demnach, herkömmliche Blumen- oder Kräutererde mit etwas Sand aufzulockern.
Eine Dränage-Schicht aus naturbelassenem Blähton oder Kies sorgt außerdem dafür, dass Wasser gut abläuft und das Zitronengras folglich keine nassen Füße bekommt.
Der optimale Pflanzenabstand im Freiland beträgt in etwa 50 cm.
Schritt für Schritt
Zitronengras pflanzen und pflegen
Wollen wir Zitronengras selber ziehen, kaufen wir einfach ein paar frische Stängel im Asia-Laden – am besten in BIO-Qualität. Anschließend werden die Zitronengras-Stiele 2-3 cm tief in Kräuter- beziehungsweise Anzuchterde gepflanzt.
Nun gilt es, die Erde stets leicht feucht zu halten. Sobald erste neue Blätter zu sehen sind, ist es an der Zeit, das Zitronengras in größere Töpfe einzupflanzen.
Zitronengras gilt als sehr ausdauernd und kann Wuchshöhen von bis zu 2 Meter erreichen.
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Zitronengras vermehren
Wie vermehrt sich Zitronengras?
Zitronengras kann ganz einfach mittels Bewurzelung, Wurzelteilung oder Samenaussaat vermehrt werden.
Wollen wir Zitronengras vermehren, gehen wir demnach folgendermaßen vor:
Wie vermehrt sich Zitronengras?
1. Vermehrung durch Bewurzelung
- Ein Glas mit Wasser befüllen.
- Den Zitronengrashalm in das Wasserglas setzen.
- Das Glas an einen sonnigen Platz mit ausreichend Licht stellen.
- Hin und wieder das Leitungswasser wechseln.
- Warten bis der Zitronengrashalm Wurzeln bildet.
- Das Pflänzchen in ein geeignetes Pflanzgefäß oder ins Freiland setzen.
Wie vermehrt sich Zitronengras?
2. Vermehrung durch Teilung
Die Wurzelteilung gehört ebenfalls zu den einfachen Möglichkeiten, wenn wir Zitronengras vermehren wollen. Die Teilung sollte jedoch immer an den jüngeren Bereichen der Pflanze erfolgen.
Des Weiteren muss darauf geachtet werden, dass wir die Wurzeln nicht verletzen, da die Pflanzenteile ansonsten womöglich nicht wie gewünscht anwachsen.
Wollen wir Zitronengras durch Teilung vermehren, gehen wir daher so vor:
- Den für die Teilung vorgesehenen Bereich mit einem Spaten abstechen.
- Den kompletten Wurzelballen vorsichtig aus der Erde heben.
- Nun kann der abgestochene Pflanzenteil in mehrere Segmente zerlegt werden. Es ist zu beachten, dass jeder Teil über ausreichend Wurzeln verfügt.
- Anschließend setzen wir die Teilstücke wieder direkt ins Erdreich.
- Nun drücken wir gut an und wässern die Pflanzen ausreichend.
Wie vermehrt sich Zitronengras?
3. Vermehrung durch Samen
Die Vermehrung mit Hilfe von Pflanzensamen ist deutlich aufwändiger, zumal das Säen im Freiland gleichbleibend hohe Temperaturen (20-25 Grad) verlangt. In der Regel wird das Zitronengras daher im Haus vorgezogen. Der Spätwinter eignet sich hierfür besonders gut.
So kann Lemongras mit Samen vermehrt werden:
- Die Samen in Pflanzentöpfe mit Aussaaterde setzen.
- Anschließend für eine bessere Keimung mit Kompost anstatt mit Erde abdecken.
- Befeuchten und mit einer Haube oder Klarsichtfolie abdecken.
- An einen sonnigen Fensterplatz stellen (konstante Temperatur über 20 Grad).
- Sobald sich junge Triebe gebildet haben, pflanzen wir das Zitronengras in ein größeres Gefäß.
- Weiterhin im Haus kultivieren und gegebenenfalls ab Mai ins Freiland setzen.
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Zitronengras ernten
Wann kann man Zitronengras ernten?
Zitronengras kann in etwa nach drei Monaten geerntet werden. Ein wichtiges Kriterium ist die Dicke der Halme.
Die Stile des angepflanzten Zitronengrases sollten sich deutlich verdickt haben, wenn die Pflanze reif für die Ernte ist.
Tipps und Erfahrungen
Wie schneidet man Zitronengras richtig?
Frisches Zitronengras kann während der gesamten Wachstumsphase geschnitten werden. Zuerst sollte der untere Stumpf abgeschnitten und die äußeren Blätter abgenommen werden.
Grundsätzlich gibt es nun 2 gängige Methoden, Zitronengras weiterzuverarbeiten.
Das Video zeigt dir wie:
Zitronengras Geschmack
Wie schmeckt Zitronengras?
Der Geschmack von Zitronengras wird von den meisten Menschen als sehr angenehm empfunden. Wie der Name bereits sagt, schmecken die Zitronengrasstängel kräftig und frisch nach Zitronen – mit einem Hauch von Rosenduft.
Dennoch hat das Gewächs im eigentlichen Sinne nicht wirklich etwas mit Zitronen zu tun.
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Über den Autor
Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.
Quellen anzeigen
[1] https://hort.purdue.edu/newcrop/med-aro/factsheets/LEMONGRASS.html
[2] Polyphenols from Cymbopogon citratus leaves as topical anti-inflammatory agents
[3] Lemon grass (Cymbopogon citratus) essential oil as a potent anti-inflammatory and antifungal drugs
[4] Potential Functions of Lemon Grass (Cymbopogon citratus) in Health and Disease Vanisha S. Nambiar and Hema Matela
[5] Scientific basis for the therapeutic use of Cymbopogon citratus, stapf (Lemon grass)
[6] Antibacterial activity of lemongrass (Cymbopogon citratus) oil against some selected pathogenic bacteri
[7] https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-540-71095-0_5955
Bildquellen:
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