Ingwer selber anpflanzen – Anleitung & Erfahrungen

Ingwer ist eine Pflanze mit langer Tradition. So wurde die Knolle nicht nur durch ihren Geschmack auch bei uns im westlichen Raum bekannt, sondern insbesondere aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften.

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Als besonders nützlich gelten vor allem das reichlich enthaltene Vitamin C, die antibakteriellen Eigenschaften sowie auch die heilsamen Wirkungen für Magen und Darmflora.

Leider hat die gesunde Knolle, welche ja mittlerweile auch in fast jedem deutschen Supermarkt erhältlich ist, in der Regel bereits sehr lange Transportwege hinter sich, was sich negativ auf Inhaltsstoffe, Eigenschaften und Geschmack auswirkt.


In diesem Beitrag wollen wir deshalb aufzeigen, wie man Ingwer selbst anpflanzen kann – und zwar bequem von zu Hause aus, ohne dass wir zwingend einen Garten dafür benötigen.


Ein bewährtes Hausmittel
Wie wirkt Ingwer auf den Körper?

Ingwer (Zingiber officinale) wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf unseren Körper aus, weshalb die Knolle als bewährtes Hausmittel gilt.

So werden der Pflanze unter anderem

  • verdauungsfördernde
  • magenstärkende
  • und kreislaufanregende

Wirkungen zugesprochen, zumal sie Borneol und Cineol enthält.

Außerdem sind auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe in der Heilpflanze des Jahres 2018 zu finden. So zum Beispiel:

  • Vitamin C
  • Calcium
  • Magnesium
  • Eisen
  • Kalium
  • Natrium
  • Phosphor

Die enthaltenen ätherischen Öle und Gingerol verleihen der Knolle hingegen ihre charakteristische Schärfe.

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Ein pflanzliches Heilmittel
Bei welchen Beschwerden kann Ingwer helfen?

Ingwer kann bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt werden. Als besonders hilfreich gilt die Heilpflanze bei:

  • Erkältungen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Verdauungsbeschwerden
  • Infekten
  • Rückenschmerzen
  • Muskelkater
  • Arthritis
  • Menstruationsbeschwerden
  • Reisekrankheit
  • Mundgeruch

In der Praxis wird Ingwer jedoch ebenfalls bei einigen weiteren Beschwerden und sogar auch bei schweren Krebserkrankungen eingesetzt.


Alles in allem ist die Ingwerknolle daher als echte Power-Pflanze bekannt, mit deren Hilfe wir vor allem das Immunsystem stärken und unsere Darmflora aufbauen können.

Es gibt also zahlreiche Gründe, die dafür sprechen, Ingwer selber anzupflanzen. Was müssen wir also tun, wenn wir dauerhaft von den Wirkungen der leckeren Gewürzpflanze profitieren wollen?

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Ingwer selber anpflanzen
Anleitung: Wie kann ich Ingwer selber ziehen?

Wer Ingwer selber ziehen möchte, benötigt lediglich einen Topf, ein Stück Ingwer, etwas Blumenerde und Geduld. Die Knolle kann problemlos im Haus angepflanzt und vermehrt werden.

So ziehst du neue Pflanzen aus einer Ingwerknolle:

1. Besorge dir eine BIO-Ingwerwurzel. Du willst deine dauerhafte Ingwerplantage keinesfalls mit einem minderwertigen Produkt aus dubioser Herkunft beginnen, da ihre Inhaltsstoffe die Grundlage für die heilsamen Wirkungen der Knolle darstellen.

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Bei Bio-Ingwer kannst du sicher sein, dass dieser reich an ätherischen Ölen und Vitalstoffen ist. Außerdem willst du auch keine schädlichen Pestizide darin haben.

2. Als nächstes legen wir die Wurzelknolle zur Keimhilfe eine Nacht lang in lauwarmes Wasser.

3. Am nächsten Tag befüllen wir einen Blumentopf zu etwa zwei Dritteln mit nährstoffreicher Erde. Flachere Schalen eignen sich hier besonders gut, da sich die Wurzeln von Ingwer eher seitwärts ausbreiten.

4. Nun schneiden wir die Wurzel in 4-6 cm große Stücke. Zu beachten ist hierbei, dass sich an jedem Brocken ein sogenannter Vegetationsknoten befindet.

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Mit Vegetationsknoten sind die kleinen charakteristischen „Knubbel“ der Knolle gemeint. Hier teilen sich später die Zellen, woraufhin die Pflanze an diesen Stellen weiterwachsen kann.

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5. Danach setzen wir die einzelnen Stücke in die Erde und bedecken sie mit einer Erdschicht von 2-3 Zentimetern Dicke. Humus ist hierbei ebenfalls sehr gut geeignet.

6. Als nächstes befeuchten wir das Ganze mit zimmerwarmem Wasser, vorzugsweise mit einer Sprühflasche.

7. Jetzt stellen wir den Topf an einen warmen und hellen Ort, der jedoch keine direkte Sonnenstrahlung erhält. Die Erde im Ingwer-Topf sollte nun regelmäßig bewässert werden, sodass diese feucht bleibt. Zu nass darf er jedoch nicht sein.

8. Der nächste Schritt ist nicht zwingend notwendig, kann jedoch den Keimvorgang beschleunigen. Soll es etwas schneller gehen ist es nämlich möglich, eine Art Mini-Gewächshaus anzulegen. Hierfür spannen wir einfach ein Stück Lebensmittelplastikfolie locker über den Topf.

Es ist jedoch auf kleine Öffnungen zu achten, da wir das Pflänzchen nicht ersticken wollen. Alternativ kann auch ein Glas über den Topf gestülpt werden, wenn wir etwas Plastikmüll einsparen wollen.

Wichtig ist am Ende nur, dass sich ausreichend Luftfeuchtigkeit bilden kann. Wenn es dir doch versehentlich passieren sollte, dass sich zu viel Staunässe bildet, entfernst du einfach die Folie beziehungsweise das Glas für eine Weile. So sorgst du für Luftaustausch und Ausgleich.

9. Sobald sich der erste Trieb gebildet hat, ist es an der Zeit, das Pflänzchen umzutopfen und an einen eher sonnigen Ort zu stellen.

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Dies sollte jedoch schrittweise geschehen, sodass sie sich langsam an den Standortwechsel gewöhnen kann.

10. Nun gilt es die Pflanze regelmäßig zu gießen. Kalkarmes oder noch besser hexagonales Wasser kann den ganzen Prozess außerdem optimieren, sodass unsere Ingwerpflanze möglichst schnell und groß gedeihen kann.

Codex Humanus


Wachstum und Erntezeitpunkt
Wie lange dauert es, bis man Ingwer ernten kann?

Wenn wir Ingwer selber anpflanzen, dauert es in der Regel in etwa 10 Tage, bis sich ein erster Trieb gebildet hat.

Die ersten Ingwerknollen können dann etwa 7-9 Monate später geerntet werden, sobald sich die Blätter gelb verfärben.

Der Prozess des Anbaus kann im Übrigen beliebig oft wiederholt werden. Es ist also möglich, die Knolle immer wieder zu vermehren.

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Ingwer ernten
Wie erntet man Ingwer richtig?

Um Ingwer richtig zu ernten, stechen wir die Pflanze mit einem Spaten kreisrund aus und entnehmen sie behutsam. Anschließend kann die Erde abgeschüttelt und der Ertrag der Ernte betrachtet werden.

Nun schneiden wir entweder ein großes Stück der Wurzel ab und geben der restlichen Pflanze die Chance auf neues Leben – im Anschluss an die notwendige Vegetationspause – oder ernten hingegen gleich die gesamte Wurzel.

Während dieser Pause (also nach der Ernte) sollte die Pflanze an einem dunklen, kühlen Ort ohne Gießen überwintert werden (etwa 10 Grad). Der Raum darf nicht zu warm sein, da die verbleibende Pflanze ansonsten unnötig Gefahr läuft, auszutrocknen.



Größe und Herkunft
Wie groß wird die Ingwerpflanze?

Eine Ingwer-Zimmerpflanze kann zwischen 80 und 120 Zentimeter hoch werden. Tatsächlich hat die krautige Pflanze jedoch auch schon wuchshöhen von über 150 Zentimetern erreicht.

Vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten wie Indien, Vietnam, Indonesien und China kann Ingwer besonders groß werden.

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Alternativer Anbau
Kann man Ingwer im Garten pflanzen?

Ingwer kann im Haus sowie im Garten angepflanzt werden. Auch hier wird empfohlen, die Erde stets feucht zu halten.

Pflanzen wir Ingwer im Garten an, reicht etwas organischer Kompost zur Düngung aus.

Bei Bedarf kann etwas Kalium verwendet werden. Es sollten jedoch ausschließlich natürliche Produkte zum Einsatz kommen, da uns die Knollen der Heilpflanzen später als Nahrungsmittel dienen.

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Anbauzeit
Wann Ingwer anpflanzen?

Der Anbau von Ingwer empfiehlt sich vor allem im Frühjahr – von Februar bis März.

Ingwer ist bei uns – im Gegensatz zu tropischen Gebieten – nicht für die ganzjährige Kultivierung im Freiland geeignet.

Da die Pflanze aus tropischer Herkunft stammt, darf sie also erst nach dem letzten Frost angebaut werden.

Als Zimmerpflanze kann die Knolle jedoch immer wieder geteilt und wie oben beschrieben eingepflanzt werden. So ist dann auch eine ganzjährige Ernte möglich – obwohl im Herbst die Haupterntezeit ist.


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Ingwer Anwendung
Wie trinke ich Ingwer am besten?

Ingwer kann entweder als Tee oder als sogenanntes Ingwerwasser getrunken werden:

  1. Ingwer in dünne Scheiben schneiden und in einen Topf mit Deckel geben.
  2. Den Ingwer zusammen mit Wasser aufkochen.
  3. Anschließend 10-20 Minuten ziehen lassen – je nachdem, wie intensiv das Getränk werden soll.
  4. Das kondensierte Wasser am Deckel in den Tee tropfen lassen, da es reich an ätherischen Ölen ist.
  5. Tee abkühlen lassen, bis er die Trinktemperatur erreicht hat.
  6. Nach Belieben mit Honig und Zitrone süßen, verfeinern und genießen.

Wer lieber kaltes Ingwerwasser anstelle von warmem Ingwertee trinken möchte, lässt ihn einfach abkühlen und stellt das erfrischende Getränk in den Kühlschrank.

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Anbau im westlichen Raum
Wird Ingwer in Deutschland angebaut?

Ingwer wird seit 2017 auch in Deutschland angebaut. Die Pflanze ist daher mittlerweile auch in Franken heimisch, da sie unter anderem von der Bayrischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) kultiviert wird. Dennoch wird Ingwer in der Regel hauptsächlich aus China und Peru importiert.

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Über den Autor

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Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.

Quellen anzeigen

[1] Ginger: an overview
B White – American family physician, 2007

[2] Antioxidant effects of some ginger constituents
H Kikuzaki, N Nakatani – Journal of food science, 1993

[3] https://www.lwg.bayern.de

Bildquellen:
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