Wie lange dauert der Darmaufbau nach Antibiotika?

Der Darmaufbau nach Antibiotika ist eine Maßnahme, die zwischen 2 Wochen und mehreren Monaten dauert. Bei sehr schweren Beschwerden wie Reizdarm oder dem Leaky-Gut-Syndrom kann eine vollständige Darmsanierung sogar mehrere Jahre beanspruchen.

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In diesem Beitrag befassen wir uns deshalb mit der Dauer und den Möglichkeiten des natürlichen Aufbaus der Darmflora.

Darüber hinaus betrachten wir auch einige natürliche Alternativen zu Antibiotika im Überblick.


Nebenwirkungen von Antibiotika
Wie wirken sich Antibiotika auf den Körper aus?

Antibiotika-Therapien zerstören leider einen Großteil der nützlichen Bakterien im Darm, was mit einem Ungleichgewicht der Darmflora und einer drastischen Schwächung des Immunsystems einhergehen kann.

Weitere typische Nebenwirkungen sind außerdem:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Allergische Hautreaktionen
  • Rötungen
  • Juckreiz

Studien und Erfahrungen haben gezeigt, dass sich eine durch Antibiotika zerstörte Darmflora auch nach einer Dauer von 6 Monaten nicht aus eigener Kraft vollständig erholt.


So bleiben einige der besonders wichtigen und empfindlichen Bakterienarten des Darmmileus dauerhaft verschwunden, wie eine Untersuchung von Dr. Sofia Forslund und zahlreichen weiteren Forschern (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin) ersichtlich macht. [3]

Der natürliche Darmaufbau nach Antibiotika ist daher eine essenzielle Maßnahme, welche nicht nur Darmbeschwerden beseitigen, sondern auch wieder zu mehr Vitalität, einer besseren Verdauung und demnach zurück zum Darmgleichgewicht führen kann.

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Darüber hinaus profitiert auch vor allem das körpereigene Immunsystem von der Maßnahme, zumal dieses direkt mit unserer Darmgesundheit verbunden ist.

Da es zum Teil sehr lange dauern kann, bis die Darmflora wieder vollständig hergestellt ist, sollten Antibiotika keinesfalls zu leichtfertig eingesetzt werden, weil die Nebenwirkungen unter Umständen größere gesundheitliche Probleme mit sich bringen. [1]


Wie sehr Antibiotika das Immunsystem schwächen können zeigen mittlerweile auch zahlreiche Untersuchungen – unter anderem eine aktuelle Arbeit von MIT und Harvard. [2]

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Verbindung von Darm & Immunsystem
Wird das Immunsystem durch Antibiotika geschwächt?

Antibiotika schwächen das Immunsystem, da eine damit verbundene medikamentöse Behandlung die Atmungsaktivität in Immunzellen hemmt. Außerdem ist die Schwächung der natürlichen Darmflora ein weiterer Aspekt, der sich negativ auf Abwehrkräfte und Immunsystem auswirkt.

Studien und Erfahrungen der Naturheilkunde zeigen, dass Antibiotika die Fähigkeit von Immunzellen einschränken, schädliche Bakterien und Erreger zu neutralisieren. [2]

Kurioserweise schützen Antibiotika den bakteriellen Krankheitserreger sogar, indem sie dessen biochemische Umgebung verändern (Cell Host & Microbe).


Ist unsere Darmflora hingegen gesund und demnach in ihrer Funktion intakt, verhindern nützliche Darmbakterien, dass sich krankheitserregende Keime im Darm ansiedeln. Des Weiteren werden auch Nährstoffe besser aufgenommen und verwertet.

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Bekanntlich produziert unsere Darmflora essenzielle Vitamine und bildet den allergrößten Teil des Immunsystems. Tatsächlich befinden sich nämlich rund 80 Prozent der Immunzellen des Körpers in der Darmschleimhaut.

Ein funktionstüchtiger Darm gehört daher mitunter zu den wichtigsten Faktoren, wenn wir langfristig gesund und leistungsfähig bleiben wollen. In der Tat bildet die Darmflora das Fundament von Gesundheit und Wohlbefinden.


Auch wenn sämtliche Behandlungen von Naturheilkunde, Ayurveda und TCM sich seit Jahrhunderten mit der Darmgesundheit befassen, wissen wir spätestens seit dem Bestseller-Buch der Medizinstudentin Giulia Enders (Darm mit Charme), wie wichtig die nützlichen Bakterien im Darm für Gesundheit und Verdauung sind, da sie zusammen das für uns lebenswichtige Darmmilieu (Mikrobiom) bilden.

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Darmflora natürlich aufbauen
Wie baut man die Darmflora nach Antibiotika wieder auf?

Die Darmflora kann mit Hilfe verschiedenster Maßnahmen wieder aufgebaut werden. Probiotika, welche zahlreiche lebenswichtige Darmbakterienstämme enthalten, gehören mitunter zu den aussichtsreichsten Möglichkeiten, wenn es um einen natürlichen Aufbau des Darmmilieus nach Antibiotika geht.

So führt man im Zuge einer Darmsanierung mit Probiotika mehrere lebenswichtige Darmbakterienstämme zu, die sich im Darm eines gesunden Menschen befinden.

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Die Folge ist eine förderliche Neubildung des so wichtigen Lebenszentrums im Darm.

Vor allem Erwachsene und Kinder, die unter dem Reizdarmsyndrom leiden, können von der Zufuhr von Probiotika profitieren, wie mehrere klinische Studien aus Deutschland zeigen. [4]


Zusätzlich kann die Darmflora durch für den Darm förderliche Lebensmittel, auch Präbiotika genannt, gestärkt werden – zumal diese ebenfalls den Aufbau des Darmmilieus sowie eine gesunde Verdauung unterstützen. [5]

Es ist hierbei jedoch ratsam, auf die oftmals erwähnten Milchprodukte wie Joghurt und Co. zu verzichten und stattdessen rein pflanzliche Lebensmittel zu bevorzugen.

Milch verfault nämlich im Darm, was diesen in hohem Maße belastet und für unseren Körper nutzlos ist. Milchprodukte sind außerdem nicht selten mitverantwortlich für eine gestörte Darmflora.

Folgende präbiotische Lebensmittel sind gut für den Darm:

  • Artischocken
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Lauch
  • Chicorée
  • Spargel
  • Bananen
  • Äpfel
  • Topinambur
  • Schwarzwurzeln
  • Sauerkraut
  • Löwenzahn
  • Hülsenfrüchte
  • Pastinaken

Darüber hinaus ist es für den Aufbau der Darmflora auch wichtig, ausreichend reines Wasser zu trinken. Sport und regelmäßige Bewegung sind weitere Aspekte, die unserem Darm sowie auch der Lebergesundheit zugutekommen.

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Außerdem können erprobte Heilpilze eine sehr gute Hilfe sein, wenn wir die Darmflora aufbauen wollen.

So zum Beispiel Zunderschwamm , Hericium und Hiratake (Pleurotus), zumal sie diesbezüglich gut erforscht sind.

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Darmaufbau
Wie lange dauert eine Darmsanierung nach Antibiotika?

Die Dauer einer Darmsanierung nach Antibiotika hängt von der Darmsanierung an sich sowie auch vom individuellen Gesundheitszustand des Anwenders ab. So existieren sowohl Darmsanierungskuren, die sich über 3 Wochen erstrecken als auch 2-monatige Darmkuren, welche mehrere Phasen durchlaufen.

Generell kann gesagt werden, dass sich vor allem mehrphasige Darmaufbaukuren bewährt haben, die sich sowohl der Reinigung, der eigentlichen Sanierung sowie auch einer anschließenden Pflege widmen.


Darmaufbau nach Antibiotika: Dauer
Phase 1: Darmreinigung

Zu Beginn wird der Darm von Altlasten befreit, die „schwer im Magen“ liegen. So sorgen hochwertige Ballaststoffe aus Flohsamen und Leinsamen für eine Aktivierung des Dünndarms, was das Wachstum der nützlichen Darmbakterien fördert.

Außerdem kommen in dieser Phase ebenfalls traditionelle Darmpflege-Kräuter wie Löwenzahn und Fenchel sowie ausgewählte Vitamine und Mineralstoffe zum Einsatz, welche Verdauungsprozesse und Leber unterstützen.

Die erste Phase bereitet den Darm somit auf die nachfolgende Sanierung vor, um diese möglichst effektiv zu gestalten. Sie umfasst einen Zeitraum von 4-6 Wochen.

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Darmaufbau nach Antibiotika: Dauer
Phase 2: Darmsanierung

Im nächsten Schritt liegt der Fokus auf der Darmflora. So werden mit Hilfe einer optimalen Kombination aus Milchsäure- und Bifidobakterien unerwünschte Bakterien verdrängt und das Wachstum nützlicher, im Darm beheimateter Kulturen gefördert.

In der zweiten Phase kommen deshalb magensaftresistente Kapseln zum Einsatz, um sicherzustellen, dass die zukünftigen Darmbewohner auch intakt und unbeschadet an ihrem Zielort ankommen.

Präbiotische Ballaststoffe wie Inulin und Apfelpektin liefern die dafür notwendige Nahrung.

Folglich werden sie unter anderem zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut, was wiederum Zellen und Darmschleimhaut mit Energie versorgt sowie auch deren Regeneration fördert.

Die zweite Phase des Darmaufbaus bewegt sich über einen Zeitraum von 4 Wochen.

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Darmaufbau nach Antibiotika: Dauer
Phase 3: Darmpflege

Die dritte Phase des Darmaufbaus erfolgt dann, wenn der Darm über 8 Wochen gereinigt, aktiviert und saniert wurde. Zu diesem Zeitpunkt ist für gewöhnlich bereits ein neues, deutlich angenehmeres Bauchgefühl vorhanden, weshalb nun die Darmpflege im Vordergrund steht.

Für die Pflege der Darmgesundheit wird weiterhin auf eine nähr- und ballaststoffreiche Ernährung gesetzt. Tierische Fette, Zucker, Alkohol und Weißmehl sollten demnach möglichst gemieden und durch pflanzliche Öle, Vollkornprodukte, frisches Obst und Gemüse ersetzt werden.


Vitamin B3 und Vitamin B12 tragen in dieser Phase zu der Aufrechterhaltung des gesunden Darmgleichgewichts bei, weshalb deren Zufuhr weitere Vorteile mit sich bringt.

Sport, Bewegung und ausreichend Trinkwasser leisten einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des frisch gewonnenen Wohlbefindens.

Die Herstellung von hexagonalem Wasser ist hierbei ganz besonders zu empfehlen, zumal der Wassertransport im Körper entscheidend für Stoffwechsel und Nährstoffverwertung ist.

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Vorbeugung
Kann man Antibiotika und Probiotika zusammen nehmen?

Werden Probiotika während einer Antibiotika-Therapie eingenommen, können diese unter Umständen das Risiko für Nebenwirkungen wie Durchfall (Clostridium difficile assoziierte Diarrhoe – CDAD) senken. [5] [6]

So zeigen Studien und eine kanadische Metaanalyse, dass die zusätzliche Einnahme von Probiotika – während oder kurz nach dem Beginn einer Antibiotika-Therapie – das Risiko für eine CDAD um durchschnittlich 60 Prozent reduzieren kann. [7]

Für die Auswertung wurden 39 Studien analysiert. 9995 Patienten, darunter auch Kinder und Säuglinge, nahmen zu dem Antibiotikum entweder Probiotika, ein Placebo oder hingegen gar nichts ein.


Die Forscher legen in ihrer Schlussfolgerung daher nahe, „dass es angesichts der geringen Kosten und der guten Verträglichkeit keinen Grund gäbe, Patienten mit CDAD-Risiko eine Prophylaxe mit Probiotika vorzuenthalten.“

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Pflanzliche Antibiotika
Natürliche Alternativen zu Antibiotika

Immer mehr Keime entwickeln Resistenzen gegenüber gebräuchlichen Antibiotika, zumal diese in der Praxis viel zu schnell und viel zu häufig verschrieben werden. Des Weiteren können zahlreiche bakterielle Infekte auch natürlich und sanft behandelt werden, ohne das Darmgleichgewicht zu opfern.

Die folgenden Pflanzen und Hausmittel stellen natürliche Alternativen zu Antibiotika dar:

  • Ingwer
  • Propolis
  • Kamille
  • Ringelblume
  • Salbei
  • Aloe Vera
  • Kolloidales Silber
  • Knoblauch
  • Zimt
  • Zwiebeln
  • Papaya

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Über den Autor

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Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.

Quellen anzeigen

[1] Katri Korpela, Anne Salonen, Lauri J. Virta, Riina A. Kekkonen, Kristoffer Forslund, Peer Bork, Willem M. de Vos: Intestinal microbiome is related to lifetime antibiotic use in Finnish pre-school children. Nature Communications, 26 Jan 2016.

[2] Yang JH, Bhargava P, et al. Antibiotic-induced changes to the host metabolic environment inhibit drug efficacy and alter immune function. Cell Host & Microbe. Online November 30, 2017. DOI: 10.1016/j.chom.2017.10.020

[3] Recovery of gut microbiota of healthy adults following antibiotic exposure

[4] https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0031-1272538

[5] Die Bedeutung von Pro-und Präbiotika in der Ernährung
S Unger – Journal für Ernährungsmedizin, 1999 – pdfs.semanticscholar.org

[6] https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0032-1312950

[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6486212/

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