Warum können Ballaststoffe Schwermetalle binden?
Einige Ballaststoffe können aufgrund ihrer Eigenschaften giftige Schwermetalle binden und aus dem Körper ausleiten.
Ballaststoffe, die dazu in der Lage sind, Schwermetalle aufzunehmen, sind in der Regel mehrfach negativ geladen (polyanionisch). Pektine und Alginate gelten als ganz besonders effektive Schadstoff-Fänger.
In diesem Beitrag befassen wir uns deshalb näher mit Ballaststoffen und deren Fähigkeiten, Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten.
Auswirkungen einer Schwermetallvergiftung
Schadstoffe im Körper
Lagern sich toxische Schwermetalle im Körper ab, hat das gesundheitliche Konsequenzen.
Umweltmediziner und Therapeuten aus der Naturheilkunde sind sich heute sogar einig, dass ein hoher Prozentsatz gesellschaftlich ansteigender Krankheiten direkt mit der Schwermetallbelastung unserer Umwelt zusammenhängt.
Schwermetalle wie Chrom, Cadmium und Quecksilber können bei einer erhöhten Ansammlung im Körper nämlich zu verschiedenen Symptomen führen und mittel- bis langfristig sogar schwere Krankheiten auslösen beziehungsweise begünstigen. [1]
Schwermetallvergiftungen führen zu einer Schädigung von Leber, Nieren und Nerven. Des Weiteren stehen auch
- Nervenerkrankungen
- Allergien
- Alzheimer
- Multiple Sklerose
- und Parkinson
mit einer Vergiftung durch Schwermetalle in Verbindung.
Es ist daher ratsam, unseren Körper so gut es geht von diesen schädlichen Umwelteinflüssen fernzuhalten.
Idealerweise sorgen wir durch unsere Ernährung oder weitere Maßnahmen wie beispielsweise durch eine natürliche Schwermetallausleitung dafür, die Fremdstoffe regelmäßig auszuleiten. [1]
Ballaststoffe können hierbei eine hervorragende Hilfe darstellen, weshalb wir uns im Folgenden näher mit deren Wirkprinzip befassen.
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Schadstoffe in Lebensmitteln und Umwelt
Warum landen Schwermetalle im Körper?
Schwermetalle gelangen auf verschiedenste Art und Weise in den Körper. So werden die toxischen Metalle beispielsweise über die Nahrung, das Trinkwasser sowie auch über die Atemluft aufgenommen.
Des Weiteren gelangen Schwermetalle auch häufig über Schleimhäute und Haut in unseren Organismus.
Es ist daher gar nicht so einfach, die giftigen Stoffe komplett zu meiden, zumal sie sich in unseren Böden, im Wasser, in der Luft sowie auch in weiteren Bereichen des alltäglichen Lebens befinden.
Ausgangspunkt dieser gigantischen Vergiftung unserer Umwelt war mitunter die Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Mittlerweile sind neben der Schwerindustrie jedoch auch zahlreiche weitere Aspekte für die Schwermetallbelastung verantwortlich, wie zum Beispiel:
- Düngemittelherstellung
- Bergbau
- Straßenverkehr
- Müll
- Klärschwamm
Vor allem Düngemittel und Pestizide gehören demnach zu den Faktoren, die für die Vergiftung unserer Lebensmittel hauptverantwortlich sind.
Gilles-Eric Séralini hat beispielsweise bereits im Jahr 2012 nachgewiesen, dass sich in elf der untersuchten Glyphosat-haltigen Pestizide Schwermetalle wie Blei, Cobalt, Arsen und Nickel als „Wirkstoffbeschleuniger“ befanden. [2]
So ist es nicht verwunderlich, dass die Schwermetalle am Ende in unseren Tellern landen.
Schwermetalle können sich jedoch auch aus medizintechnischen Produkten wie künstlichen Hüftgelenken lösen. Amalgam aus der Zahnmedizin ist ein weiteres Beispiel hierfür.
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Toxische Metalle und Ballaststoffe
Mit Ballaststoffen Schwermetalle binden
Forschungen und Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass Ballaststoffe sehr förderliche Eigenschaften mitbringen, die unter anderem auch bei einer Vergiftung durch Schwermetalle hilfreich sein können.
Ballaststoffe sind wahre Schadstoff-Fänger – zumal sie toxische Stoffe und Schwermetalle an sich binden und diese anschließend aus dem Körper leiten.
Darüber hinaus kann es sich auch bei Magen-Darm-Problemen, einer Übersäuerung und einer Störung der Darmaktivität lohnen, vermehrt Ballaststoffe in die Ernährung mitaufzunehmen. [3]
Doch was sind Ballaststoffe eigentlich und welche Vorteile haben sie?
Definition und Vorkommen
Was sind Ballaststoffe?
Als Ballaststoffe werden Gerüst- und Stützsubstanzen in Pflanzen bezeichnet. Unterschieden wird hierbei zwischen löslichen und unlöslichen Ballaststoffen.
Die Pflanzenfasern sind essenziell für den menschlichen Organismus, da sie die Verdauung und den Reinigungsprozess unseres Körpers unterstützen.
Die weitgehend unverdaulichen Nahrungsbestandteile kommen vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln vor. So zum Beispiel in Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreideprodukten, Kartoffeln und Obst.
Aufgrund der Unverwertbarkeit wurden die Faserstoffe in der Vergangenheit als „Ballast“ für den Körper angesehen. Diese Ansicht ist mittlerweile überholt, auch wenn der Name dennoch beibehalten wurde.
Zweifellos wird aufgrund der positiven Wirkungen von Ballaststoffen nämlich zu einem regelmäßigen Verzehr und der vermehrten Aufnahme geraten – insbesondere bei einer gesunden Gewichtskontrolle und Diäten.
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Wirkung
Welche Vorteile haben Ballaststoffe?
Ballaststoffen werden neben ihrer Eigenschaft, Schwermetalle zu binden, auch noch einige weitere Vorteile zugesprochen. [3]
Untersuchungen und Erfahrungen zeigen, dass sie folgende Wirkungen für die Gesundheit mitbringen:
Ballaststoffe
- regen zu vermehrtem Kauen an, was die Verdauung fördert
- begünstigen ein schnelleres und länger anhaltendes Sättigungsgefühl
- dienen Bakterien im Dickdarm als Nahrung, was den Stuhl auflockert und die Darmgesundheit fördert
- beeinflussen den Fettstoffwechsel positiv
- unterstützen die Darmflora
- binden Giftstoffe, Schwermetalle und Gallensäuren im Körper
- beugen Verstopfung vor (drücken aufgrund des größeren Volumens an die Darmwand)
- senken den Cholesterinspiegel
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Wirkung
Warum können Ballaststoffe Schwermetalle binden?
Unermüdlich sind unsere Entgiftungsorgane damit beschäftigt, Umweltgifte und andere schädliche Stoffe aus unserem Körper auszuleiten.
An den verschiedenen Phasen der kontinuierlichen Entgiftung sind neben unseren Organen jedoch auch Ballaststoffe beteiligt, zumal sie die Fähigkeit haben, Schwermetalle an sich zu binden.
Das Binden der toxischen Stoffe bringt einige Vorteile für unseren Organismus mit sich. So werden die potenziellen Krankheitserreger unschädlich gemacht und aus dem Körper ausgeleitet – wodurch sie folglich keinen Schaden mehr anrichten können. [3] [4]
Ballaststoffe senken so zum einen den gesamten Anteil an Schwermetallen im Körper. Darüber hinaus unterstützen sie auch den allgemeinen Reinigungsprozess von Leber und Nieren.
Allerdings können nicht alle Ballaststoffe Schwermetalle binden, da diese mehrfach negativ geladen sein müssen.
Das Ladungsverhalten der natürlichen Helfer steht in direkter Beziehung zum sogenannten Ionenaustauschvermögen – also zur Fähigkeit, Kationen (positiv geladene Ionen) zu binden.
Pektine und Alginate verfügen beispielsweise über diese Eigenschaften, weshalb sie in der Lage sind, eine Verbindung mit Schwermetallen und Radionukliden einzugehen.
Pektine und Alginate binden demnach insbesondere toxische Stoffe wie:
- Blei
- Barium
- Cadmium
- Strontium
- Zink (in höheren Mengen giftig)
- Quecksilber
Werden Schwermetalle an Alginate und Pektine gebunden, ergeben sich außerdem auch noch weitere Vorteile für den Organismus.
So erfolgt neben der reduzierten Resorption von Schwermetallen auch eine erhöhte Ausscheidung über die Nieren (Pektin) und ein Absenken des Blut-Blei-Spiegels.
Pektine sind in vielen Obstsorten vorhanden. Sie kommen jedoch vorwiegend in den festeren Pflanzenteilen (Stängel, Schale, Blätter) vor.
Reich an Pektinen sind vor allem:
- Citrusfrüchte
- Äpfel
- Pflaumen
- Weintrauben
- Bananen
Alginate sind hingegen vor allem in Rot- und Braunalgen vorhanden, welche zumeist als natürliche Calcium-, Jod- und pflanzliche Magnesiumquellen genutzt werden (z.B. Lithothamnium calcareum).
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Analysen und Tests
Wie kann man Schwermetalle im Körper nachweisen?
Schwermetallvergiftungen können auf verschiedene Art und Weise festgestellt werden. [1]
Folgende Möglichkeiten gehören zu den gängigsten, wenn wir Schwermetalle im Körper nachweisen wollen:
- Urin-Selbsttest: Dieser Schwermetalltest kann in Eigenregie von zu Hause aus durchgeführt werden. Er misst den Gehalt der toxischen Schwermetalle, die über den Urin ausgeschieden werden.
- Bluttest: Mit Hilfe dieses Tests wird das Blut hinsichtlich der darin zirkulierenden, toxischen Metalle analysiert. Diese Analyse ist zwar teurer und aufwändiger – dafür aber auch genauer.
- DMPS-Test: Bei diesem Test handelt es sich um einen sehr speziellen Urin-Test, der an das vorherige Verabreichen eines sogenannten Chelat-Bildners per Infusion gekoppelt ist. Diese Analyse kann daher nur in einer entsprechenden Praxis durchgeführt werden.
- Haar-Mineralanalyse: Dieser Test ermittelt die Schwermetallbelastung rückwirkend über einen langen Zeitraum. Er steht jedoch unter Kritik, zumal das Ergebnis über äußere Einflüsse verfälscht sein kann.
Hier geht es zu näheren Informationen zum Thema Schwermetallvergiftungs-Test:
Wie kann man Schwermetalle im Körper nachweisen?
Ausleiten mit der Natur
Schwermetalle natürlich ausleiten
Wollen wir Schwermetalle effektiv und natürlich ausleiten, empfehlen sich neben Ballaststoffen auch weitere Pflanzenbestandteile, die dazu in der Lage sind, toxische Metalle zu lösen und aus dem Körper auszuschwemmen.
Bewährt hat sich hierbei vor allem die sanfte Schwermetallausleitung nach Dr. Klinghardt, welche Chlorella-Alge, Bärlauchkonzentrat und eine Koriander-Tinktur miteinander verbindet.
Sie wird in Form von natürlichen Präparaten eingenommen. Aus diesem Grund kann sie auch selbst vorgenommen werden, solange die entsprechende Dosierung nicht überschritten wird.
Die Kur enthält darüber hinaus auch zahlreiche essenzielle Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die wiederum Entgiftungsprozess und Stoffwechsel optimieren.
Die Schwermetallausleitung kann außerdem zur Vorbeugung vor Erkrankungen – aber auch aufgrund eines Kinderwunsches durchgeführt werden, da sie den Körper nicht nur von Schwermetallen befreit, sondern ebenfalls unsere Entgiftungsorgane wie Leber, Darm und Nieren in deren Funktion unterstützt.
Hier geht es zu ausführlichen Informationen hinsichtlich einer natürlichen Schwermetallausleitung.
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Über den Autor
Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.
Quellen anzeigen
[1] https://www.naturheilzentrum-nuernberg.de/lexikon/s/schwermetallbelastungen.html
[2] https://www.gabot.de/ansicht/studie-schwermetalle-in-glyphosathaltigen-pestiziden-389919.html
[3] https://docplayer.org/50718747-Gesundheitliche-effekte-von-ballaststoffen.html
[4] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2012/daz-31-2012/gesundheitliche-effekte-von-ballaststoffen
Bildquellen:
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