Das geht mir an die Nieren: Organsprache

Die Organsprache der Nieren kann bei Disharmonien damit verbundener Lebensthemen zu körperlichen Leiden, Symptomen und Nierenerkrankungen führen.

Nicht selten zeigen sich Ängste, Schuldgefühle sowie Konflikte in Beziehungen und Partnerschaften nämlich ebenfalls auf körperlicher Ebene.

Folglich können uns diese seelischen Aspekte tatsächlich „an die Nieren gehen“ – wenn wir längerfristig aus der Balance geraten, beziehungsweise uns immer wieder ohnmächtig fühlen, insofern Enttäuschungen, Angstzustände und Erwartungen zu großen Teilen über das Leben bestimmen.

In diesem Beitrag befassen wir uns deshalb mit der Organsprache der Nieren und den psychosomatischen Hintergründen von Nierenerkrankungen.

Des Weiteren erörtern wir, was Menschen, die unter Nierenbeschwerden leiden, auf körperlicher und seelischer Ebene tun können, um diese in Heilung zu bringen.

Organsprache: Nieren
Warum kann seelischer Schmerz körperliche Leiden verursachen?

Die Psyche des Menschen ist sehr eng mit dem Körper verbunden. Erfahrungen und Untersuchungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass verschiedene Aspekte wie Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden, die untrennbar miteinander verbunden ist.

Die gegenseitige Abhängigkeit dieser Ebenen zeigt sich vor allem dann, wenn es zu einem Ungleichgewicht kommt, da sich jede Ebene gleichermaßen auf die anderen Bereiche auswirkt.

Psychische beziehungsweise seelische Leiden können folglich auch körperliche Symptome und Erkrankungen nach sich ziehen.

Liegen Nierenprobleme vor, weisen diese also ebenfalls auf die darunterliegenden Lebensthemen der Organe und eine mögliche Disharmonie im seelischen Bereich hin.

Organe sprechen demnach in gewisser Art und Weise zu uns und geben uns nützliche Hinweise, an welchen wir die Ursachen für eine Einlösung zur Heilung ablesen können.

Nieren: Psychosomatische Bedeutung
Was sind die Themen der Nieren?

Die Nieren sind generell sehr eng mit dem Harmonie- und Partnerschaftsbereich verbunden.

Auf körperlicher Ebene haben sie hauptsächlich mit dem Ausgleich von Flüssigkeiten, dem Reinigen und Loslassen zu tun, weshalb sie zum Element Wasser gehören.

Sie symbolisieren durch ihre reinigenden Eigenschaften das Gleichgewicht zwischen dem männlichen- und dem weiblichen Pol, zumal die Regulierung zwischen den beiden Extremen zu ihren Aufgaben zählt – um folglich die Mitte zu finden.

Auf emotionaler und seelischer Ebene gehören daher nicht in Harmonie gebrachte Gefühlsthemen, emotionale Disharmonien, Entscheidungsfindungen, emotionaler Ballast, wenig förderliche Gedanken und destruktive Muster ebenfalls dazu.

Die Organsprache der Nieren zeigt also auf, wie es um

• nahestehende Beziehungen
• Partnerschaften
• tieferliegende Ängste
• eigene Schuldgefühle
• die Akzeptanzfähigkeit
• den Willen
• und die Erwartungen an andere

steht.

Laut Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) wird den Nieren der emotionale Sitz unserer Ängste zugesprochen.

Es überrascht daher nicht, dass Nierenprobleme nicht selten im Anschluss an besonders traumatische Erlebnisse auftreten, welche schwere Emotionen wie Todesangst beinhalten.

Die erschütternden Ereignisse können hierbei auch recht weit zurückliegen – angesichts der aufrechterhaltenen Blockaden jedoch schleichend an die Nieren gehen.

Bei den Nieren handelt es sich um Partnerorgane, die im Idealfall sehr eng zusammenarbeiten, was wiederum die Beziehungsebene symbolisiert.

Gemeinsam bilden sie nämlich ein unglaublich effektives Reinigungsteam, das nur dann bis zu 1500 Liter Blut pro Tag filtern und uns möglichst erfolgreich von Giftstoffen befreien kann, wenn eine harmonische Zusammenarbeit gewährleistet ist. [1]

Tatsächlich erfüllen beide Organe ähnliche, aber auch verschiedene individuelle Aufgaben, weshalb sie nur partnerschaftlich eine stimmige Symbiose bewerkstelligen.

Interessanterweise unterscheidet sich nicht nur Lage, Umgebung und Größe der Organe, sondern auch ein gewisser Teil deren Funktion.

So dient die rechte Niere – neben ihrer filternden Funktion – zum Beispiel der Leber als Überlaufbecken und unterstützt die Verdauung, während die linke Niere als besonders eng mit der Sexualität verknüpft gilt.

Gerät also unsere „partnerschaftliche Harmonie“ auf seelischer und emotionaler Ebene dauerhaft aus dem Gleichgewicht, können körperliche Auswirkungen wie eine Störung der „Nierenharmonie“ die Folge sein.

Aus diesem Grund galt die Nierengesundheit bereits vor Jahrtausenden als Indiz für die vorhandene Lebenskraft und den (seelischen) Gemütszustand im Allgemeinen, woraufhin Redewendungen wie „Das geht mit an Nieren“ davon abgeleitet wurden.

In der Organsprache der Nieren spiegelt sich zudem gleichermaßen die Beziehung zu uns selbst wider, welche insbesondere vom Ausgleich zwischen den männlichen und weiblichen Anteilen lebt.

Auch interessant: Hashimoto – Psychosomatische Bedeutung & Einlösung

Organsprache: Nieren
Bedeutung von rechter Niere und linker Niere

Jede Niere übernimmt aus Sicht der traditionellen Medizin einen Archetyp, also einen Aspekt der Polarität:

Linke Niere / Weibliches Prinzip: Die linke Niere steht für den weiblichen Anteil im Menschen. Hierzu gehört das Intuitive, das Kreative, das Weiche und die Gefühlswelt. Der weibliche Aspekt gilt auch als gebendes Prinzip, für welches vor allem der freie Fluss von Gefühlen bedeutend ist.

Rechte Niere / Männliches Prinzip: Die rechte Niere hat mit dem männlichen Prinzip der Polarität zu tun. Sie steht demnach für Logik, Leistung, Verstand und das Kämpferische. Das nehmende-, männliche Prinzip zeichnet sich daher vor allem in der äußeren Welt ab – in Form des selbstbewussten Impulses (einer Idee) und der damit verbundenen handelnden beziehungsweise zielgerichteten Energie.

Werden wir einem der beiden Prinzipien nicht gerecht, kann dies emotionale und seelische Folgen haben. Dasselbe gilt auch auf körperlicher Ebene, wenn es um die Nierengesundheit geht.

Sobald eine Niere in ihrer Filter- und Ausscheidungsfunktion eingeschränkt ist, stauen sich nämlich Gifte und Ballast im Körper. Der Körper hält also selbst an dem vergifteten Wasser fest.

Gleichermaßen verhält es sich auf emotionaler und energetischer Ebene, wenn wir Emotionen, Gedankenkarusselle und Blockaden festhalten, die eigentlich losgelassen und erlöst werden wollen.

Tun wir dies nicht, hängen sie im System fest und „vergiften“ es langsam in mehreren Bereichen.

Nieren: Psychosomatik / Organsprache
Welche Beschwerden kann die Psyche verursachen?

Die Psyche und der seelische Zustand können im Fall der Nieren mit folgenden Krankheiten und Beschwerden in Verbindung stehen:

• Nierensteine: Beschwerden wie Nierensteine symbolisieren aus organsprachlicher- und psychosomatischer Sicht große Ansammlungen von Frust und Aggression. Lange Zurückgehaltenes führt folglich zu einer „Verhärtung“. Welche harten Gedanken hegen wir uns selbst oder anderen gegenüber? Wem reagiere ich bereits seit langem sehr hart beziehungsweise unnachgiebig gegenüber? Haben sich Themen angehäuft, die noch nicht losgelassen wurden? Häufen sich „versteinerte Reaktionen“ aufgrund mangelnder Harmonie innerhalb Beziehungen und Partnerschaften? (siehe auch: Nierensteine: Psychosomatische Bedeutung)
• Nierenbeckenentzündung: Eine Nierenbeckenentzündung ist oftmals die Folge von fehlendem Halt, panischen Emotionen und unterdrückten Gefühlen. Fühlt es sich seit längerem so an, als ob der Boden unter den Füßen verschwindet? Wollen wir eigentlich schon länger „Dampf ablassen“, vermeiden es jedoch immer wieder angesichts unserer Ängste?
• Schrumpfniere: Die Schrumpfniere ist das Symbol für eine Kapitulation auf ganzer Linie – ein Aufgeben angesichts mangelnder Kraft, die sich in Resignation zeigt. Welche traumatischen Erlebnisse haben das Vertrauen ins Leben erschüttert? Was nimmt uns all unsere Kraft? Fühlen wir uns seit langem als Opfer der Umstände?
• Nierenzysten: Zysten, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, symbolisieren unterdrückte und bewusst eingehaltene Gefühle. Das Zurückhalten hat bei Nierenzysten mit den Themen der Nieren zu tun. Sie entstehen demnach oftmals aufgrund von partnerschaftlichen Konflikten, Schuldgefühlen und Ängsten. Warum halten wir Gefühle in Beziehungen zurück? Wovor haben wir Angst?
• Nierenentzündung: Eine Nierenentzündung kann ein Zeichen von emotionaler Selbstvergiftung sein, wenn Belastendes nicht authentisch ausgesprochen und transformiert wird. Es brodelt also bereits innerlich. Jedoch wird immer mehr Wut nach innen getrieben, zumal damit verbundene Emotionen zurückgehalten werden. Warum stehen wir nicht für uns ein? Warum haben wir Angst, „Nein“ zu sagen?
• Niereninsuffizienz: Die Niereninsuffizienz ist das Sinnbild für eine schleichende Opfermentalität, die über lange Zeit aufrechterhalten wurde. Geben wir die Verantwortung (Schuld) all unserer Probleme stets an andere ab? Glauben wir durchweg ein Opfer ungünstiger Umstände und dem „Fehlverhalten“ anderer zu sein? Haben wir aufgrund traumatischer Erlebnisse das Vertrauen ins Leben verloren und glauben, dass wir unsere Themen nicht selbst lösen, beziehungsweise nicht selbst für Klarheit sorgen können (Blutreinigungsapparat)?

Auch interessant: Organsprache der Gelenke

Natürliche Hilfe
Nierengesundheit natürlich unterstützen

Wollen wir die Nieren auf körperlicher Ebene unterstützen, um eine Heilung anzuregen, ist es vor allem wichtig, die eigene Flüssigkeitsaufnahme im Blick zu behalten. Studien und Erfahrungen zeigen nämlich, dass eine niedrige Zufuhr die Entstehung von Nierensteinen und Nierenbeschwerden in hohem Maße begünstigt.

Reines Wasser in ausreichender Menge unterstützt die Nierenfunktion und dient zudem als essenzieller Bestandteil für Filterung und Entgiftung des Körpers.

Darüber hinaus spielt auch die Qualität des Trinkwassers eine entscheidende Rolle, weshalb sich sauberes Quellwasser, beziehungsweise vor allem selbst hergestelltes hexagonales Wasser empfiehlt.

Erfahrungen und Untersuchungen machen außerdem ersichtlich, dass sich eine niedrigere Wasserhärte, wie sie beispielsweise durch hexagonales Wasser zustande kommt, ebenfalls förderlich auf Harnrisikofaktoren bei Nierenpatienten auswirkt. [2]

Des Weiteren gibt es auch eine ganze Reihe an Hausmitteln, die bei Nierensteinen helfen können, während eine Rezeptur aus Zitrone, Olivenöl und Apfelessig als wirksame Soforthilfe eingesetzt werden kann.

Der Cordyceps Pilz, das Steinbrecherkraut Chanca Piedra und der Erdburzeldorn gehören ebenfalls zu den ausgezeichneten Naturheilmitteln für die Nierengesundheit.

Hilfreiche Fragen
Nierenbeschwerden: Psychische & seelische Ursachen erkennen

Die folgenden Fragen können hilfreich sein, wenn wir die psychischen und seelischen Ursachen von Nierenbeschwerden erkennen wollen:

• Wie steht es um die Beziehung zu uns selbst?
• Sind wir oftmals zu hart mit uns?
• Lieben wir uns bedingungslos?
• Haben wir recht hohe Anforderungen an uns selbst, welchen wir häufiger nicht gerecht werden?
• Sind wir anderen gegenüber hart, wenn sie nicht unsere Erwartungen erfüllen?
• Haben wir hohe Erwartungen an Menschen in unserem Umfeld?
• Wie steht es um die Beziehungen zu uns nahestehenden Menschen?
• Wie harmonisch ist die Beziehung zum Partner?
• Welche speziellen Probleme innerhalb einer Beziehung führen immer wieder zu harten, „versteinerten“ Reaktionen?
• Welche Problemklärungen vermeiden wir innerhalb Beziehungen? Wo schauen wir bewusst weg?
• Welche Ängste haben wir angesichts der Beziehung? Haben wir Angst, denjenigen zu verlieren?
• Fällt es uns schwer, ausreichend Wasser bzw. Flüssigkeit zu trinken (Angst vor dem Element Wasser)?
• Haben wir Angst vor dem Ertrinken? Angst davor, Entscheidungen zu treffen?
• Haben wir Angst um unser Leben? Angst, attackiert zu werden? Angst, den Halt zu verlieren? Scheuen wir Konflikte aufgrund von Ängsten?
• Schieben wir die Ursachen unserer Probleme gerne auf andere?
• Hegen wir eine tiefe Überzeugung, dass die Welt ungerecht sei?
• Fühlen wir uns immer wieder machtlos und unterwürfig?

Auch interessant: Psychosomatische Ursachen im Überblick