Aufgrund seiner ätherischen Öle, Selen und den als besonders wertvoll erachteten Allicin-Verbindungen gilt Knoblauch als überaus gesundheitsfördernd – während heute vor allem die sogenannten „antibiotischen Wirkungen“ hervorgehoben werden.
Tatsächlich hat sich die heilsame Knolle nämlich längst als wichtiger Bestandteil in natürlichen „Antibiotika-Rezepturen“ etabliert, welche zwar so bezeichnet werden, letztlich aber einen deutlich ganzheitlicheren Ansatz haben sowie ohne die schädlichen Nebenwirkungen der synthetischen Gegenspieler auskommen.
Demnach möchten wir in folgendem Beitrag Knoblauch in seiner Rolle als natürliches Antibiotikum vorstellen.
Außerdem beantworten wir relevante Fragen dazu und zeigen anhand von zwei einfachen Rezepten, wie wir ein effektives Knoblauch Antibiotikum selber machen können.
Wirkung, Anwendung & Rezepte
Knoblauch als Antibiotikum
Knoblauch ist nicht nur als leckeres Gewürz in der Küche empfehlenswert. Traditionell gehört die scharfe Knolle nämlich zu den Heilpflanzen, die gezielt bei Krankheiten, Infektionen und anderen Beschwerden zum Einsatz kommen.
So vermögen wir beispielsweise erfahrungsgemäß von den antibakteriellen, immunstärkenden und antiviralen Wirkungen profitieren, wenn wir Knoblauch roh verzehren. [1]
Im Zuge einer Therapie kann er allerdings ebenfalls in Form von Knoblauch-Tee, optimierten pflanzlichen Präparaten, als Knoblauch-Tinktur oder in Kombination mit anderen Naturheilmitteln Verwendung finden.
In der Naturheilkunde werden neben Knoblauch übrigens auch Zwiebeln, Kurkuma, Ingwer, Propolis, Cayenne-Pfeffer, Kapuzinerkresse oder Meerrettich nicht selten als effektive, pflanzliche Antibiotika-Alternativen empfohlen.
Und dies auch aus gutem Grund.
Gewöhnliche Antibiotika-Therapien scheinen zwar vermeintlich „gefährliche“ Bakterien zu reduzieren. Leider beseitigt das Medikament jedoch auch einen Großteil der fundamentalen Bakterien im Darm und schädigt somit die Darmflora, welche einen sehr wichtigen Grundbaustein der menschlichen Gesundheit darstellt.
Knoblauch als Antibiotikum zu bezeichnen ist daher ein wenig irreführend, zumal sich der Wortstamm der gängigen Arzneimittel aus „Anti“ (Gegen) und „Biotik“ bzw. „Bio“ (Lebensvorgänge bzw. Leben) zusammensetzt – was grundsätzlich in etwa „gegen das Leben“ bedeutet.
Im Vergleich zu synthetischen Antibiotika wirkt Knoblauch angesichts seiner natürlichen Struktur jedoch sehr viel intelligenter sowie ganzheitlich, zumal er nicht sämtliche Bakterienstämme mitauslöscht, die für unsere Darmflora überlebenswichtig sind.
Zweifellos würden uns also bestimmte nützliche Darmbakterienstämme dauerhaft fehlen, wenn wir sie nach einer längeren synthetischen Antibiotika-Einnahme nicht wieder über ein probiotisches Darm-Komplex-Präparat beziehungsweise einen gezielten Darmaufbau mit Hausmitteln zuführen.
Aufgrund dessen werden herkömmliche Antibiotika nach Möglichkeit immer häufiger durch gesündere Alternativen wie Knoblauch ersetzt.
Diese erhielten wiederum infolge derselben Anwendungsgebiete ihre nicht ganz stimmige Bezeichnung „Antibiotika-Alternative“, obwohl deren Handhabung im Grunde länger in die Vergangenheit zurückreicht, als schulmedizinische Therapien.
Im Folgenden zeigen wir deshalb, wie man Knoblauch als Antibiotikum einnehmen kann. Des Weiteren befassen wir uns mit erprobten Rezepten für die Selbstanwendung.
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Pflanzliches Antibiotikum
Knoblauch als Antibiotikum: Wie einnehmen?
In der traditionellen Medizin zählt Knoblauch (Allium sativum) neben der Zwiebel (Allium cepa L.) als die am zweithäufigsten verwendete Allium-Art. Knoblauch enthält nämlich reichlich bioaktive Pflanzenstoffe sowie schwefelhaltige Verbindungen.
Allicin ist die biologisch aktivste schwefelhaltige Verbindung in Knoblauch. Sie ist mitunter verantwortlich für den Geruch, während sie ebenfalls für den markanten, scharfen Geschmack sorgt.
Wenn wir die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Knoblauch nutzen wollen, empfiehlt es sich diesen am besten roh zu verzehren, da es sich bei Allicin um ein fettlösliches Gefüge handelt, das durch Kochen leicht beschädigt werden kann.
Wird Knoblauch täglich frisch eingenommen, profitieren wir also möglichst tiefgreifend von den positiven Wirkungen der Knolle.
Frische Knoblauchzehen in Brotaufstrichen, Knoblauchbutter, Kräuterquark, Wildkräuter- und Bärlauchpesto, Salaten oder Suppen stellen also eine Möglichkeit der Verwendung dar.
Wem roher Knoblauch hingegen zu scharf ist, kann ihn beispielsweise in Form von Knoblauch-Tee aufgießen.
Zudem lässt sich das Antibiotikum Knoblauch auch in Kombination mit
- Honig
- Zitronen
- Apfelessig
- Meerrettich
- Zwiebeln
- Kurkuma
- Ingwer
und anderen antibiotisch-wirkenden Naturheilmitteln verwenden.
Darüber hinaus sind eine Knoblauch Tinktur und Knoblauch-Öl weitere heilsame Anwendungsformen.
Die Einnahme beziehungsweise die Dosierung hängt dabei von dem jeweiligen selbstgemachten Antibiotikum sowie von der zu behandelnden Erkrankung ab.
Außerdem verträgt nicht jeder die Schärfe von Knoblauch auf leeren Magen, weshalb die zu verabreichenden Mengenangaben individuell anzusehen sind.
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Knoblauch als Antibiotikum
Rezept 1: Knoblauch und Zitrone
Bei der erprobten Mischung aus Knoblauch und Zitrone handelt es sich um eine ziemlich durchdachte Kombination, wenn es um Rezepte für natürliche Antibiotika-Alternativen geht.
Zitronen entgiften und reinigen unseren Körper zusätzlich, während sie ihn mit vielen Vitaminen und Mineralien versorgen.
Für das Rezept der Knoblauch-Zitronen-Kur brauchen wir:
- 10 Knoblauchzehen (variabel)
- 4 Bio Zitronen (variabel)
- 1 Schraubglas
So stellen wir natürliches Antibiotikum aus Knoblauch und Zitrone selber her:
- Die Knoblauchzehen schälen und in Scheiben schneiden. Nach Bedarf braune Flecken entfernen.
- Die Zitronen auspressen (Kerne entnehmen).
- Nun den Knoblauch zusammen mit dem Zitronensaft in das Glas füllen.
- Das Schraubglas gut verschließen.
- Für mindestens 3 Tage in den Kühlschrank stellen und ziehen lassen.
Anwendung: Das Antibiotikum Knoblauch-Zitronen-Gemisch 1-2 Mal am Tag für mindestens 3 Wochen einnehmen. Am besten direkt morgens nach dem Aufstehen.
Wer die Schärfe gut verträgt, vermag einen Teelöffel davon auf leeren Magen verabreichen. Ansonsten kann die Einnahme zum Beispiel mit einem Glas Wasser erfolgen.
Die Knoblauchstücke können ebenfalls sehr klein geschnitten, oder nach der Ziehzeit abgesiebt werden.
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Knoblauch als Antibiotikum
Rezept 2: Knoblauch und Honig
Wer Knoblauch als natürliches Antibiotikum verwenden will, kann diesen zum Beispiel auch mit Honig kombinieren. Vor allem dunkle Exemplare wie Kastanien- oder Manuka-Honig gelten laut Naturheilkunde als besonders hilfreich.
Honig enthält neben Enzymen, Proteinen, Mineralien und Vitaminen auch starke Antioxidantien, welche Bakterien minimieren, die für Entzündungen verantwortlich sind.
Folgende Zutaten brauchen wir, wenn wir ein Antibiotikum aus Knoblauch und Honig machen wollen:
- 1 Tasse Honig (bevorzugt dunkel)
- 10 Knoblauchzehen (variabel)
- 1 Schraubglas
So können wir aus Knoblauch und Honig ein pflanzliches Antibiotikum selber machen:
- Den Honig in das Glas füllen.
- Knoblauch schälen, braune Flecken entfernen und in Scheiben schneiden.
- Den zerkleinerten Knoblauch gut mit dem Honig vermischen.
- Das Glas verschließen und an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur 1 Woche ziehen lassen.
Anwendung: Nach Ablauf der Ziehzeit können wir das Knoblauch-Honig-Antibiotikum mit einem Esslöffel pro Tag auf nüchternen Magen genießen. Auch hier wäre eine 3-wöchige Einnahme empfehlenswert, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen.
Tipp: Wer möchte, kann den Knoblauch-Honig auch für 4-6 Wochen ziehen lassen, was einen Fermentier-Prozess nach sich zieht und dem natürlichen Antibiotikum zugutekommt.
Während der Fermentation wird der Honig flüssiger. Es tauchen zudem kleine Bläschen an der Oberfläche auf, was normal ist. Leichte Gase können durch Öffnen des Deckels entweichen. Der Knoblauch verliert folglich etwas an Schärfe – jedoch bleibt ein würziger Geschmack erhalten.
Fermentierten Knoblauch in Honig kann man zudem mit einem Esslöffel zur Vorbeugung einnehmen. Auch zum Würzen von Suppen, Saucen oder Salatdressings ist das Gemisch hervorragend geeignet.
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Knoblauch statt Antibiotika
Kann Knoblauch Antibiotika ersetzen?
Die Allicin-Verbindung in Knoblauch gilt als stärkstes natürliches Antibiotikum. Selbst nach mehrmaligem Verdünnen ist es erfahrungsgemäß noch überaus wirksam. In der Tat wird Allicin mit der Wirkung von Penicillin gleichgesetzt – während es gleichzeitig jedoch ohne schädliche Nebenwirkungen auskommt. [1][2]
Knoblauch zählt daher zu den ältesten erprobten und wichtigsten Heilmitteln der traditionellen Medizin. Die Heilpflanze wird beispielsweise auch seit jeher bei verschiedenen Volkskrankheiten wie Erkältung, Grippe und Bluthochdruck verwendet.
Aus einer Studie geht darüber hinaus hervor, dass Knoblauch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes verringern kann, während die Knolle das Immunsystem zu aktivieren – und demnach vor Infektionen zu schützen – in der Lage ist. [1]
Medikamente wie synthetische Antibiotika können hingegen zwar Symptome vorrübergehend mindern – jedoch bringen sie deutlich mehr unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. Zusätzlich erschwert das Auftreten von resistenten pathogenen Mikroorganismen die Verwendung synthetischer Antibiotika auf Dauer.
Aus diesem Grund schenken Forscher natürlichen Heilmitteln beziehungsweise Hausmitteln wieder vermehrt Aufmerksamkeit.
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Knoblauch statt Antibiotika
Wie viel Knoblauch als Antibiotikum?
Wie viel Knoblauch als Antibiotikum verwendet werden sollte, kann pauschal nicht beantwortet werden, da sich die Menge individuell an den Beschwerden und der Verträglichkeit des Anwenders orientiert.
Es ist daher immer selbst zu prüfen, welche Dosierungen möglich sind.
Knoblauch hat überaus vielseitige Wirkungen für die Gesundheit. Die Knolle unterstützt auf natürliche Weise die reinigenden Prozesse des Körpers. Außerdem kann sie auch bei anderen Beschwerden Abhilfe schaffen.
Hier erfährst du zum Beispiel alles über Wirkung und Anwendung von Knoblauch im Überblick.
Wollen wir akute Beschwerden selbst in den Griff bekommen, empfiehlt es sich generell etwas mehr Knoblauch wie üblich zu verwenden und diesen zusammen mit anderen Naturheilmitteln einzunehmen.
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Über die Autorin
Ramona Wiedemann gründete zusammen mit Andre Tochtermann die Schoepferinsel. Sie kümmert sich vor allem um die Social Media Kanäle und zahlreiche organisatorische Dinge. Ursprünglich kommt sie aus dem pädagogischen Bereich. Dort betreute sie Kinder nach Vorbild von Rudolph Steiner und seiner anthroposophischen Lehre. Die freie Entfaltung von Kindern und der Tierschutz sind Ramona eine Herzensangelegenheit.
Quellen anzeigen
[1] Chemical Constituents and Pharmacological Activities of Garlic (Allium sativum L.): A Review
by Gaber El-Saber Batiha, Amany Magdy Beshbishy, Lamiaa G. Wasef
https://www.mdpi.com/2072-6643/12/3/872/htm
[2] https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten/merkblaetter/p_20106.pdf
Der Knoblauch – Genuss-, Würz- und Heilmittel
Bildquellen:
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