Hustensaft selber machen: 5 erprobte, natürliche Rezepte
Viele Menschen, die unter starkem Husten leiden, greifen auf chemischen Hustensaft zurück.
Vor allem bei Kindern ist hiervon jedoch unbedingt abzuraten, da Hustenstiller durchaus fragwürdige, synthetische Stoffe enthalten, welche nicht selten mit unnötigen Nebenwirkungen einhergehen.
Dies kann in jedem Fall vermieden werden, zumal man natürlichen Hustensaft auch einfach selber machen kann – was nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Gesundheit schont.
In diesem Beitrag befassen wir uns deshalb mit 5 erprobten, natürlichen Rezepten für selbstgemachten aber effektiven Hustensaft.
Pflanzlicher Hustensaft: Alternativen
Warum pflanzlichen Hustensaft selber machen?
Wenn andauernder, starker Husten Kinder sowie auch Eltern nachts wach hält, werden oftmals chemische Hustenstiller verabreicht.
Diese scheinen zwar erst einmal beruhigend zu wirken. Tatsächlich bringen die Medikamente jedoch jede Menge Risiken mit, die den meisten Menschen eher wenig bekannt sind.
Außerdem werden die Hustenstiller aus wissenschaftlicher Sicht sehr kritisch gesehen, zumal nach einer Analyse zahlreicher Studien (Universität Bristol) erneut festgestellt wurde, dass frei verkäuflicher Hustensaft in Europa keine signifikante Wirkung zeigte.
In der Tat gilt die Wirksamkeit rezeptfreier Hustensäfte bis heute in keinem Fall als bewiesen. [1][2][3]
Zudem enthalten einige Hustenstiller insbesondere für Kinder fragwürdige Inhaltsstoffe wie Codein, welches zur Familie der Opiate gehört.
Eine Einnahme kann folglich in starken Nebenwirkungen resultieren, wie beispielsweise in einer Beeinträchtigung der Atemwege.
Ein weiteres Risiko synthetischer Hustensäfte entsteht darüber hinaus, da sie den Hustenreiz unterdrücken und somit den Abtransport von Schleim in die Bronchien verhindern – was die Atmung erschweren beziehungsweise sogar blockieren kann.
Des Weiteren sind auch chemische Schleimlöser keine empfehlenswerte Wahl, wenn es darum geht, den Hustenreiz zu dämpfen. Laut verschiedenen Kinderärzten wie Peter Voitl sind vor allem Kinder nämlich damit nicht mehr in der Lage, den gelösten Schleim überhaupt abzuhusten. [1]
Pflanzlicher Hustensaft aus der Naturheilkunde, der auch noch selbst gemacht werden kann, stellt demnach für gewöhnlich eine bessere Alternative dar, zumal er keine schädlichen Nebenwirkungen auslöst und darüber hinaus auch noch weitere vorbeugende Wirkungen für die Gesundheit mitbringen kann.
Legen wir deshalb los mit 5 erprobten Rezepten für natürlichen Hustensaft.
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Klassischer natürlicher Hustenstiller
1. Hustensaft aus Zwiebeln
Ein Hustensaft aus Zwiebeln gehört sicherlich zu den ältesten Hausmitteln bei Husten.
Grund hierfür sind unter anderem die in der scharfen Knolle enthaltenen ätherischen Öle und die Sulfide, welche entzündungshemmend wirken und folglich das Abhusten erleichtern.
Für die Herstellung eines natürlichen Hustensafts aus Zwiebeln benötigen wir:
- 1-2 Zwiebeln
- Honig / Zucker (bzw. Birkenzucker)
- Optional: Kräuter wie Salbei, Fenchel, Thymian
Zubereitung:
- 1-2 Zwiebeln schälen und in feine Stücke schneiden.
- Die Stücke in ein verschließbares Gefäß geben.
- Anschließend 6 EL Honig beziehungsweise Birkenzucker hinzugeben.
- Das Gefäß verschließen und 3 Stunden oder besser über Nacht ziehen lassen.
- Die Flüssigkeit abgießen.
Dosierung: Bis zu viermal täglich einen Esslöffel einnehmen.
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Bei Husten und Erkältungssymptomen
2. Hustensaft aus Ingwer
Ingwer ist eine Heilpflanze mit großem Potenzial, die sogar ganz einfach zu Hause angepflanzt und vermehrt werden kann.
Bekanntlich gehört Ingwer zu den Heilkräutern, die auf natürliche Weise bei Husten und Erkältungssymptomen helfen sowie auch die Selbstheilung beschleunigen können.
Für selbstgemachten Ingwer-Hustensaft benötigen wir:
- 1 Glas Honig
- Etwa 60 g frischen Ingwer
- 1 unbehandelte Bio-Zitrone
- 1 Glas mit Schraubverschluss (ca. 600 ml)
- Optional: 3 TL frischer Thymian
Zubereitung:
- Den Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden.
- Zitrone waschen und – zusammen mit der Schale – ebenfalls in dünne Scheiben schneiden.
- Mit dem Honig vermengen und über mehrere Stunden an einem warmen Ort ziehen lassen.
Dosierung: 3-5 Mal täglich einen Teelöffel einnehmen. Die Zutaten können im Glas verweilen. So reift die Mischung mit der Zeit nach und wird immer intensiver.
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Entzündungshemmender Hustenstiller
3. Hustensaft aus Salbei, Gewürzen und Honig
Salbei verfügt über beachtliche antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Zusammen mit Honig und einigen weiteren heilsamen Zutaten kann man mit Salbei einen hervorragenden natürlichen Hustensaft herstellen.
Wollen wir Hustensaft mit Salbei selber machen, benötigen wir folgendes:
- 20 Blätter frischer Salbei
- 1 Glas Honig
- 1 Glas mit Schraubverschluss (ca. 600 ml)
- 1-2 Zweige Rosmarin
- 1 unbehandelte Zitrone
- 3-5 Gewürznelken
- Optional: 1 Stange Zimt
Zubereitung:
- Zitrone und Salbei waschen.
- Den gelben Teil der Zitronenschale dünn abschälen.
- Die Zitrone auspressen.
- Salbei, Zitronensaft und die restlichen Gewürze mit dem Honig vermischen.
- Anschließend 4-6 Wochen ziehen lassen.
Dosierung: 3-5 Mal täglich einen Teelöffel im Mund zergehen lassen – bei Husten und auch bei Halsschmerzen gut geeignet.
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Antibakteriell und schleimlösend
4. Hustensaft aus Winterrettich
Winterrettich ist nicht nur köstlich und eine gelungene Abwechslung zum gängigen, weißen Rettich.
So ist er aufgrund seiner schleimlösenden und antibakteriellen Eigenschaften ebenfalls hervorragend für die Herstellung eines natürlichen Hustensafts geeignet.
Folgende Zutaten benötigen wir, wenn wir Hustenstiller aus Winterrettich selber machen wollen:
- Winterrettich
- Braunen Zucker
- Ein leeres Trinkglas
- Einen spitzen Gegenstand (z.B. Stricknadel)
Zubereitung:
- Die Kappe des Winterrettich abschneiden und mit einem Löffel das Innere aushöhlen.
- Ein kleines Loch in die untere Spitze des Rettichs stechen. Das Loch muss bis zur Aushöhlung reichen.
- Den Rettich auf das Glas setzen, sodass sich das kleine Loch, welches mit dem spitzen Gegenstand gemacht wurde, unten im Glas befindet.
- Die Aushöhlung (oben) mit braunem Zucker oder Kandiszucker füllen.
- Die Kappe des Rettichs wieder aufsetzen.
- Über Nacht stehen lassen, sodass sich der Zucker verflüssigt und die Inhaltsstoffe aus dem Rettich herauslöst. Der fertige Hustensaft tropft folglich durch das Loch ins Glas.
- Den Hustensaft aus Winterrettich in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Dosierung: 4-6 Mal am Tag einen Esslöffel einnehmen. Der Hustensaft regt die Selbstheilungskräfte an und lindert Erkältungssymptome.
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Bei Bronchitis und Lungenleiden
5. Hustensaft aus Spitzwegerich
Der Spitzwegerich ist eine Heilpflanze, die bekannt dafür ist, Bronchitis, Lungenleiden und Husten auf natürliche Weise zu lindern.
So legen sich die im Spitzwegerich enthaltenen Schleimstoffe wie eine Schutzschicht auf gereizte Schleimhäute, während die in den Blättern enthaltene Kieselsäure das beeinträchtigte Gewebe stärkt.
Für die Herstellung von Hustensaft aus Spitzwegerich werden diese Zutaten benötigt:
- in etwa zwei Handvoll Spitzwegerich-Blätter
- 2 Schraubgläser mit je 350 ml
- 250 g Zucker
- eine Zitrone
Zubereitung:
- Spitzwegerich-Blätter waschen und quer zur Längsfaser in Zentimeter-große Stücke schneiden.
- Das Glas mit einer Spitzwegerich-Blätterschicht von etwa einem Zentimeter füllen und anschließend mit Zucker bedecken.
- Abwechselnd Blätter und Zucker ins Glas geben. Zwischendurch mit einem Löffel andrücken, wobei die letzte Lage Zucker sein sollte.
- Das Glas verschließen und über 2 Monate an einen gleichmäßig temperierten, dunklen Ort stellen.
- Nach Ablauf der 2 Monate den Sirup in ein Wasserbad stellen und langsam erwärmen.
- Zitrone auspressen und mit ca. 20-30 ml abgekochtem, warmem Wasser verrühren. Die Mischung dem Sirup hinzufügen und nochmals 2 Stunden ziehen lassen.
- Den Hustensaft aus Spitzwegerich mit Hilfe eines Siebs in ein zweites Schraubglas abgießen.
Dosierung: Je nach Bedarf und entsprechenden Hustenanzeichen 2-5 Teelöffel täglich einnehmen.
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Einnahme
Wann sollte man natürlichen Hustensaft einnehmen?
Natürlichen Hustensaft kann man grundsätzlich über den Tag verteilt einnehmen.
Da die Beschwerden für gewöhnlich in der Nacht zunehmen, empfiehlt es sich, vor dem Schlafengehen nochmals 1-2 Teelöffel auf der Zunge zergehen zu lassen.
Ansonsten kann das Sirup in Abhängigkeit der Husten-Symptome verabreicht werden.
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Über den Autor
Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.
Quellen anzeigen
[1] https://www.kinderarzt.at/kindergesundheit/lexikon/bronchitis-und-husten-bei-kindern (Unterpunkt: Therapie)
[2] Review: evidence does not support the effectiveness of over the counter preparations for acute cough
Schroeder K, Fahey T
[3] Does Cough Syrup Work? Experts Say, ‘Not Really’
David Hefner
Bildquellen:
https://de.123rf.com/profile_madeleinesteinbach
canva.com
pixabay.com