Gänseblümchen-Tinktur selber machen
Gänseblümchen gehören sicherlich zu den bekanntesten Blumen überhaupt, da man sie sowohl auf dem Land als auch in städtischen Gebieten in großer Anzahl antrifft.
Was jedoch weit weniger geläufig ist: bei Gänseblumen handelt es sich um äußerst wirksame Heilpflanzen, die vor allem sehr heilsam für Leber, Galle, Magen und Verdauung sind sowie auch den Appetit anregen.
Außerdem können Anwendungen in Form von Tinkturen bei Hautproblemen wie fettiger Haut, Wunden, kleinen Ausschlägen und entzündetem Zahnfleisch oftmals zügig Abhilfe schaffen.
In diesem Beitrag wollen wir deshalb zeigen, wie man eine Gänseblümchen-Tinktur selber machen kann.
Tatsächlich stellen Tinkturen mit Gänseblümchen nämlich ein überaus wertvolles, einfach verfügbares Hausmittel dar, das recht vielseitig nutzbar ist.
Gänseblumen als Heilpflanzen
Gänseblümchen Tinktur selbst herstellen
Viele Menschen sehen Gänseblümchen vor ihrem inneren Auge, wenn sie an eine Blume denken sollen.
Auch in der Naturheilkunde spielt das Pflänzchen seit langem eine wichtige Rolle, zumal es nicht nur schön anzusehen ist, sondern darüber hinaus jede Menge Vitamine, Saponine, Gerbstoffe, Antioxidantien, ätherische Öle und Mineralstoffe enthält. [1][2]
Außerdem gehören Gänseblümchen zu den ersten erreichbaren wilden Pflanzen im Frühling, während sie sich ebenfalls als einfach zu findende, sammelbare Kräuter im Winter anbieten.
Tatsächlich gesellen sich die Blumen sogar zu den verhältnismäßig wenigen Wildpflanzen für alle Jahreszeiten, da sie das ganze Jahr über geerntet beziehungsweise genutzt werden können.
Es lohnt sich daher in jedem Fall, wenn wir uns die Erfahrungen und damit verbundene Anwendungsmöglichkeiten näher anschauen. Legen wir also los mit einem einfachen Gänseblümchen Rezept und klären, wie man eine Gänseblümchen-Tinktur selbst ansetzen kann.
Die Herstellung ist im Übrigen sowohl auf die traditionelle Weise mit Alkohol als auch ohne Alkohol möglich. Beide Varianten beleuchten wir im Folgenden.
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Gänseblümchentinktur Rezept
Zutaten
Die meisten klassischen Tinkturen werden mit Alkohol angesetzt, damit die wertvollen Pflanzeninhaltsstoffe möglichst lange haltbar gemacht werden können.
Den Pflanzenteilen werden so Wirkstoffe entzogen beziehungsweise werden diese konserviert, was sie als natürliche Heilmittel beziehungsweise Hausmittel einsetzbar macht.
Wollen wir eine klassische Gänseblümchen-Tinktur selber machen, benötigen wir folgende Zutaten:
- Einige Gänseblumenköpfe
- 100-200 ml Alkohol (mind. 40 %)
- 1 Schraubglas
- 1 dunkle Tinktur-Flasche
Für das Ansetzen einer Gänseblümchen-Tinktur kann beispielsweise Wodka oder Weizenkorn genutzt werden – aber auch andere Spirituosen sind möglich. Wichtig ist, dass diese mindestens 40 % Alkohol enthalten.
Gänseblümchentinktur Rezept
Anleitung
So gehen wir bei der Herstellung einer Gänseblümchen-Tinktur vor:
- Gänseblümchenköpfe sammeln. Es empfiehlt sich, sie direkt unter der Blüte zu pflücken.
- Im nächsten Schritt werden die Blüten für eine Weile an einen schattigen Platz gelegt. So ermöglichen wir es kleinen Insekten, dass sie sich wieder an einen anderen Ort auf der Wiese zurückziehen können anstatt in der Tinktur zu landen.
- Nun werden die Blüten in das Schraubglas gegeben, bis dieses mindestens zu zwei Dritteln gefüllt ist.
- Die Gänseblumenköpfe im Glas leicht festdrücken.
- Jetzt wird das Glas mit Alkohol aufgefüllt, bis alle Blüten vollständig bedeckt sind.
- Das Schraubglas mit dem Deckel verschließen und an einem dunklen Ort lagern.
- Die vorbereitete Gänseblumen-Tinktur über 3-4 Wochen ziehen lassen.
- Das Glas möglichst täglich oder alle 2 Tage schütteln. So kann Schimmelbildung vorgebeugt werden.
- Nach Ablauf der Ziehzeit die Gänseblümchen-Tinktur durch ein feines Sieb, einen Nussmilchbeutel oder einen Teefilter gießen.
- Nun kann die fertige Tinktur aus Gänseblümchen in eine Braunglasflasche umgefüllt werden.
Haltbarkeit: Alkoholische Tinktur-Auszüge sind in der Regel mehrere Jahre haltbar.
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Gänseblümchen-Tinktur alkoholfrei ansetzen
Tinkturen ohne Alkohol herstellen
Es ist nicht bei jeder Tinktur sinnvoll, Alkohol zu verwenden. So ist es zum Beispiel bei Kindern und Menschen mit empfindlicher Haut besser, wenn bei einem entsprechenden Auszug darauf verzichtet wird.
Tinkturen wie eine Gänseblümchen-Tinktur können auch ohne Alkohol hergestellt werden. So ist es ebenfalls möglich, Essig zu verwenden, welcher eine hervorragende haltbare und schonende Alternative darstellt.
Die Herstellung von Tinkturen ohne Alkohol ist ebenfalls sehr einfach und demnach in manchen Situationen sicherlich einem Alkohol-Auszug vorzuziehen.
Insgesamt sind die mit Essig ausgezogenen Inhaltsstoffe zwar nicht exakt dieselben – die Wirkweise ist allerdings sehr ähnlich.
Gänseblümchen Tinktur – Apfelessig statt Alkohol
Gänseblümchen Tinktur ohne Alkohol herstellen
Wollen wir eine Tinktur aus Gänseblumen ohne Alkohol selber machen, gehen wir so vor:
- Gänseblümchen sammeln und im Schatten trocknen lassen.
- Einige Blüten in das Schraubglas geben, sodass es mindestens zu zwei Dritteln gefüllt ist.
- Bio-Apfelessig in das Schraubglas füllen, bis alle Gänseblümchen-Pflanzenteile bedeckt sind.
- Das Glas verschließen und an einem dunklen Ort lagern.
- Im Anschluss die zukünftige alkoholfreie Gänseblümchen-Tinktur über 2 Wochen ziehen lassen und täglich schütteln.
- Die Tinktur aus Gänseblumen mit Hilfe eines Filters abseihen.
- In eine Braunglas-Tinkturflasche umfüllen.
Haltbarkeit: Tinkturen ohne Alkohol, die auf einem Essig-Auszug basieren, halten für gewöhnlich mindestens ein Jahr. Sie sind jedoch maximal so lange haltbar, wie der Essig selbst.
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Gänseblümchen Tinktur Anwendung & Wirkung
Wie wird eine Tinktur aus Gänseblümchen verwendet?
Eine Gänseblümchen-Tinktur kann innerlich und äußerlich verwendet werden.
Bei einer äußeren Anwendung wird die Tinktur mit einem Watte-Pad oder mit einem Tuch sanft auf betroffene Hautpartien aufgetupft. So zum Beispiel bei Hautproblemen wie Ausschlägen, kleinen Wunden, blauen Flecken, Geschwüren und beanspruchter Haut.
Die Erfahrungen zeigen außerdem, dass eine Gänseblümchen Tinktur bei Akne helfen kann.
Darüber hinaus findet der Auszug bei Muskelkater und Verspannungen Verwendung. Denn auch hier bringt das Einreiben mit der Tinktur oftmals entspannende Effekte mit sich. Zudem eignet sie sich für Umschläge und Wickel.
Außerdem ist das natürliche Mittel, so wie das häufig in solchen Situationen verwendete, entzündungshemmende Baumharz Drachenblut bei Zahnfleischentzündungen hilfreich.
Die Gänseblumen-Tinktur kann bei solchen Beschwerden als Mundwasser zum Einsatz kommen.
Die innere Anwendung einer Gänseblümchen-Tinktur kommt bekanntlich Magen und Verdauung zugute. Des Weiteren haben die Heilpflanzen reinigende, schleimlösende sowie entzündungshemmende Wirkungen.
Sie können demnach die Körperentgiftung unterstützen, als natürliches Lebermittel und für die Appetitanregung genutzt werden.
Frühjahrsmüdigkeit, Menstruationsbeschwerden und Erkältungen sind weitere Anwendungsgebiete.
Dosierung: Von einer Gänseblümchen-Tinktur können 3 Mal täglich 10-15 Tropfen eingenommen werden.
Erfahrungen & Anwendung
Kann man Gänseblümchen essen?
Gänseblümchen kann man essen. Sowohl Blätter und Knospen als auch die Blüten können verzehrt werden.
Der Geschmack von Gänseblümchen ähnelt Feldsalat, weshalb die kleinen Blumen Salaten und Gemüsegerichten aromatische Akzente verleihen.
Doch auch in anderen Gerichten machen sich Gänseblümchen gut. Gerade zur Appetitanregung und Unterstützung der Verdauung sind sie hervorragend geeignet.
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Über den Autor
Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.
Quellen anzeigen
[1] Bellis perennis–Gänseblümchen (Asteraceae), Heilpflanze des Jahres 2017
C BUCH – docs.botanik-bochum.de
[2] Antimicrobial activity of polyacetylenes from Bellis perennis and their synthetic derivatives
P Avato, C Vitali, P Mongelli, A Tava – Planta medica, 1997 – thieme-connect.com
Bildquellen:
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