Selber sammeln: 17 essbare Wildpflanzen für alle Jahreszeiten

Essbare Wildkräuter gibt es nicht nur in den vergleichsweise warmen Jahreszeiten wie Frühling und Sommer.

Zahlreiche, ganz besonders nährstoffreiche, Exemplare sind nämlich echte Überlebenskünstler, weshalb wir sie auch im Winter auf Wiesen, im Wald und teilweise sogar in Städten finden.

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In diesem Beitrag befassen wir uns deshalb mit 17 essbaren Wildpflanzen, deren bevorzugten Aufenthaltsorten und den jeweiligen Jahreszeiten.


Essbare Heilpflanzen sammeln
Wildpflanzen im Frühling

Die folgenden essbaren Wildpflanzen findest du im Frühling:


1. Löwenzahn

Der Löwenzahn ist eine weitverbreitete Heilpflanze, die leider noch immer oftmals zu Unrecht als Unkraut abgetan wird.

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Tatsächlich sind Löwenzahnblätter jedoch nicht nur heilsam, da sie die Entgiftung der Leber anregen und zahlreiche Bitterstoffe enthalten.

Sie schmecken nämlich auch hervorragend als Salat, Spinat oder Gewürz. Löwenzahn breitet sich rasch aus und ist vor allem auf Weiden, Wiesen, in Gärten, Parks sowie auch oftmals auf Verkehrsinseln zu finden.


2. Bärlauch

Bärlauch ist eine weitere essbare Wildpflanze, die lecker schmeckt und vielseitig eingesetzt werden kann. Die Blätter riechen nach Knoblauch und schmecken auch sehr ähnlich.

Sie sind daher bestens für Pesto, Kräuterbutter und Gerichte wie Bärlauch-Spaghetti geeignet.

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Bärlauch liebt schattige Plätzchen, weshalb er oftmals unter Laubbäumen und Büschen zu finden ist. Besonders gut gedeiht er in humosen Böden.

Bärlauch ist außerdem bekannt dafür, Gallenproduktion und Verdauung anzuregen.


3. Giersch

Der Geschmack von Giersch kommt in etwa einer Mischung aus Möhren und Petersilie gleich. Die zarten Blätter sind hervorragend als Salat geeignet, doch auch als Zutat in Aufstrichen und Pesto macht sich das Pflänzchen gut.

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Giersch ist zudem eine beliebte Heilpflanze für die natürliche Behandlung von Gelenkschmerzen, Gicht, Arthrose und Rheuma. Hierfür kann man zum Beispiel mit sehr wenig Aufwand eine Giersch Salbe selber machen.

Auch bei Nierensteinen kann die Pflanze helfen, da sie, so wie der bekannte Steinbrecher Chanca Piedra, Harnsäurekristalle löst und aus dem Körper schwemmt.

Giersch wächst vorzugsweise in Hecken und Gebüschen von Laub und Mischwäldern sowie auch an Flussufern, Wegrändern, in Parkanlagen und Gärten.

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4. Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke schmeckt, wie der Name bereits sagt, nach kräuterartigem Knoblauch. Sie ist vor allem bei Knoblauchliebhabern als Gemüse und Gewürz sowie auch im Salat beliebt.

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Die Wildpflanze wirkt zudem blutreinigend, harntreibend und hat einen positiven Einfluss bei Husten, Asthma und Bronchitis.

In der Volksmedizin wurde sie auch jeher als entgiftendes Lebensmittel eingesetzt.

Sie wächst eigentlich in Laubwäldern, ist jedoch auch häufig an Mauern, in Gärten und auf Schuttplätzen in der Gesellschaft von Brennnesseln zu finden.


5. Spitzwegerich

Der Spitzwegerich wird gerne in Rührei oder als Zutat in Aufstrichen, Salaten und Quark verwendet. Die Knospen sind besonders lecker, da sie dem Geschmack von Champignons ähneln.

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Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften wird der Spitzwegerich auch gerne medizinisch genutzt – beispielsweise bei Hustenreiz und zur Stärkung des Immunsystems.

Tatsächlich kann man recht einfach Spitzwegerich-Hustensaft selber machen – ein bewährtes Naturheilmittel, das ohne die Risiken synthetischer Hustenstiller auskommt.

Das Pflänzchen ist in der Regel relativ einfach zu finden, da es doch recht häufig auf Wiesen und an Wegrändern vorkommt.

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Essbare Heilpflanzen sammeln
Wildpflanzen im Sommer

Diese essbaren Wildpflanzen findest du bevorzugt im Sommer:


6. Oregano

Oregano wird frisch und getrocknet als Gewürz verwendet. Sowohl Blätter als auch die Blüten können hierfür verwertet werden.

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Die gesundheitlichen Wirkungen sind zudem auch in Form von Oregano-Öl nutzbar, welches sich bei den pflanzlichen Antibiotika einreiht. Oregano wirkt nämlich antibakteriell, antiviral, fungizid und entzündungshemmend.

Die essbare Wildpflanze wächst bevorzugt an sonnigen Plätzen und Waldrändern.


7. Mädesüß

Mit den süß schmeckenden Blüten von Mädesüß können Desserts, Getränke und Tees aromatisiert werden. Die Pflanze wächst vor allem dort, wo es nass ist – also in Gräben, an Quellen und Ufern.

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Auch Mädesüß werden Heilwirkungen zugesprochen, die insbesondere bei Erkältungen Abhilfe schaffen können.

Das essbare Heilkraut weist nämlich schleimlösende, fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften auf.

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8. Wilde Möhre

Die Wilde Möhre schmeckt nach einer Mischung aus Anis und Petersilie. Die Bestandteile des Pflänzchens sind sehr reich an Vitaminen und Mineralstoffen, weshalb es sich in jedem Fall lohnen kann, sie in den Speiseplan (z.B. Suppe) zu integrieren.

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Bereits im Altertum galt das Pflänzchen als beliebtes natürliches Aphrodisiakum, das jedoch auch bei Menstruationsbeschwerden und als Wurmkur Verwendung fand.

Die essbare Wildpflanze kommt auf Frischwiesen, Weiden sowie auch in Wald und an besiedelten Standorten vor.


9. Rot-Klee

Rot-Klee ist auf fast allen Wiesen zu finden. Seine Blüten schmecken süß, weshalb er beispielsweise über Salate gestreut, in Teig eingeknetet oder hingegen als Bratling ausgebacken werden kann.

Bekannt sind auch seine Wirkungen bei Frauenleiden wie Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden.

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Er gehört nämlich wie Ashwagandha, das klassische Frauenheilmittel der Ayurveda, zu den adaptogenen Heilpflanzen, welche sich ausgleichend und lindernd auf die Symptome des Klimakteriums wirken.


Essbare Heilpflanzen sammeln
Wildpflanzen im Herbst

Im Herbst kannst du diese essbaren Wildkräuter finden:


10. Gundermann

Gundermann-Blätter schmecken minzig-herb, weshalb sie sich vor allem in Salaten und Kräuteraufstrichen gut machen. Finden kann man die essbare Wildpflanze vor allem an Heckenrändern und feuchten Wiesen, in lichten Wäldern und an Mauern.

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Gundermann kommt heute häufig bei Abszessen, Tumoren und Augenproblemen zum Einsatz. Das Pflänzchen ist jedoch ebenfalls gut für die Leber, da es das Organ in seiner Funktion unterstützt.

So wie Zinnkraut enthält das Pflänzchen auch jede Menge Kieselsäure, was bei Gelenkproblemen und brüchigen Nägeln helfen kann.


11. Sauerampfer

Sauerampfer wird gerne als Suppeneinlage verwendet, da die Pflanze einen sauer-zitronigen Geschmack mitbringt.

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Das essbare Heilkraut gedeiht an sonnigen Standorten, auf Wiesen und Ödland.

Sauerampfer wird ebenfalls gerne zur äußeren Behandlung von Wunden eingesetzt. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Blutarmut und Juckreiz kann die Wildpflanze eine natürliche Hilfe sein.


12. Waldsauerklee

Waldsauerklee ist für seinen erfrischenden, zitronigen Geschmack bekannt. Er wächst bevorzugt in Laubmischwäldern und kann als Gewürz in unterschiedlichsten Gerichten verzehrt werden.

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Der Pflanze werden außerdem für den Geist zentrierende, blutreinigende und harntreibende Eigenschaften nachgesagt.

Zudem kommt das Kraut aufgrund seiner entgiftenden Wirkungen auch traditionell bei Vergiftungen durch Schwermetalle wie Quecksilber und Arsen zum Einsatz.

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13. Franzosenkraut

Die aromatischen Blätter von Franzosenkraut schmecken sehr gut als Spinat oder in Suppen. Das Kraut kann oftmals bei Bluthochdruck helfen.

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Darüber hinaus wird es auch gerne bei Magenschmerzen verwendet. Es wächst an Feldrändern, in Gärten und Äckern, wobei es stickstoffreiche, lehmige Standorte bevorzugt.


Essbare Heilpflanzen sammeln
Wildpflanzen im Winter / Ganzjährig

Diese essbaren Wildpflanzen findest du nicht nur im Winter, sondern sogar das ganze Jahr über:


14. Brennnessel

Die Brennnessel strotzt nur so vor wertvollen Nährstoffen und Mineralien. Die essbare Wildpflanze ist hervorragend für Salate und Aufstriche geeignet.

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Des Weiteren sind auch ihre heilsamen Wirkungen bedeutsam. So kann sie beispielsweise als Tee aufgegossen werden, was vor allem bei Gelenkschmerzen und Hautproblemen helfen kann.

Doch auch bei Bluthochdruck kann das Pflänzchen oftmals wahre Wunder bewirken.

Die Brennnessel wächst nahezu überall – in Wäldern, an Wegrändern, Ufernähe, auf Kulturflächen und in Gärten.


15. Gänseblümchen

Gänseblümchen blühen das ganze Jahr über und wir finden sie an den unterschiedlichsten Plätzen – oftmals auf Wiesen und an Wegrändern.

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Blätter und Blüten schmecken ähnlich wie herber Feldsalat, weshalb sie in Salate und andere Gerichte gemischt werden können.

In der Volksmedizin kommen die essbaren Wildpflanzen zur Appetitanregung sowie auch als natürliches Magen-, Galle-, und Lebermittel zum Einsatz.

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16. Wiesen-Labkraut

Das Wiesen-Labkraut gehört zu den essbaren Wildkräutern, die sich besonders gut als Blattgemüse eignen. Sowohl Blätter als auch Stängel sind essbar, wobei der Geschmack als relativ mild bezeichnet werden kann.

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Wiesen-Labkraut kommt in der Naturheilkunde ebenfalls bei leichten Depressionen, Unruhezuständen und Durchfall zum Einsatz.

Das leichte, pflanzliche Antidepressiva kann aufgrund seiner harntreibenden Wirkung jedoch auch bei Erkrankungen von Niere und Blase helfen. Das Heilkraut ist vor allem auf Fettwiesen, Halbtrockenrasen, Lehm-, und Tonböden zu finden.


17. Vogelmiere

Die Vogelmiere ist komplett essbar und eignet sich hervorragend für den Verzehr als Salat oder Spinatgemüse. Verglichen mit Kopfsalat schmeckt die essbare Wildpflanze etwas aromatischer.

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Die Vogelmiere ist eine beliebte Heilpflanze, welche ein sehr breites Spektrum an Anwendungsgebieten umfasst. So kann sie beispielsweise bei Blasen-, Nieren- und Augenleiden eine natürliche Hilfe darstellen aber auch für eine bessere Verdauung sorgen.

Zu finden ist das essbare Heilkraut insbesondere auf Weinbergen, Äckern, an Ufern, Wegen sowie auch in Gärten.


Essbare Heilkräuter lagern
Wie bewahrt man Wildpflanzen am besten auf?

Es empfiehlt sich Wildpflanzen relativ zeitnah zu verspeisen. Dennoch können sie auch gekühlt, getrocknet, gelagert und weiterverarbeitet werden.

Im Kühlschrank sind sie beispielsweise bis zu 7 Tage haltbar, wenn sie in angefeuchtete Geschirrtücher eingewickelt werden.


Der Zeitraum für die Trocknung variiert von Exemplar zu Exemplar, weshalb hier jede Pflanze individuell betrachtet werden muss.

Es existieren mehrere Möglichkeiten für die Trocknung, wobei sich zwei Vorgehensweisen ganz besonders bewährt haben:

  1. Man fasst die Kräuter in kleine Sträuße zusammen und hängt sie an Schnüren an einer Wand oder an einem Regal etc. auf.
  2. Man nutzt einen Kräutertrockner bzw. einen Ofen auf niedriger Temperatur (ca. 30-40 Grad). Die Temperatur sollte nicht zu hoch sein, da die wertvollen Inhaltsstoffe ansonsten verloren gehen.

Nach ausreichender Trocknung (Pflanzen fühlen sich raschelnd bzw. knisternd an) können die Kräuter in entsprechende Behälter abgefüllt und über einen langen Zeitraum aufbewahrt werden.

Wie lange gesammelte Wildpflanzen auf diese Weise aufbewahrt werden können, ist schwer zu sagen. In der Regel wird von einem Jahr gesprochen. Aber auch hier kann die Dauer variieren.

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Über den Autor

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Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.

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Über Andre Tochtermann

Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.