Warum man Fieber nicht mit der Chemiekeule senken sollte
Bei Fieber handelt es sich nicht wie oftmals angenommen um eine „gefährliche Krankheit“, sondern um einen natürlichen – überaus hilfreichen – Abwehrmechanismus des körpereigenen Immunsystems.
Folglich sind synthetische, fiebersenkende Medikamente keinesfalls immer sinnvoll.
Ganz im Gegenteil können die „Arzneimittel“ sogar für die natürlichen Prozesse der Selbstheilung hinderlich sein, sowie auch – gerade bei Kindern – die Entwicklung des Abwehrsystems unterdrücken, da jede einzelne Zelle die Erfahrungen speichert, welche unser Körper während des Fiebers macht.
In diesem Beitrag zeigen wir deshalb, warum Fieber hilfreich ist. Darüber hinaus klären wir, wie man dem – eigentlich sehr heilsamen – Prozess bestmöglich mit der Kraft der Natur begegnen kann.
Definition
Was ist Fieber?
Bei Fieber (Pyrexie) handelt es sich um eine natürliche, angeborene Reaktion des Immunsystems auf eindringende – für den Körper beeinträchtigende – Einflüsse und Erreger. [1]
Fieber kann daher als Selbstschutzprogramm definiert werden, das immer dann abläuft, wenn mit dem Organismus etwas nicht stimmt.
Ein offensichtlicher Effekt des so wichtigen Abwehrmechanismus ist die erhöhte Körpertemperatur, welche signalisiert, dass das intelligente System des Körpers bereits auf Hochtouren an einer Harmonisierung arbeitet. [1][2]
Warum also sollte man diese heilsame Abwehrreaktion – oftmals so vorschnell und leichtsinnig – durch fiebersenkende Medikamente außer Kraft setzen?
Fieber: Hilfreich und natürlich
Soll man Fieber bekämpfen oder nicht?
Über die letzten Jahrzehnte hat sich aufgrund der Aussagen verschiedener pharmazeutischer Hersteller und damit verbundenen Medienberichten eine regelrechte Fieberphobie in der westlichen Gesellschaft entwickelt.
Eine derartige Entwicklung und der frühzeitige Kampf gegen vorübergehende Temperaturerhöhungen kann durchaus als erstaunlich betrachtet werden, zumal jahrhundertealte Erfahrungen der Vergangenheit sowie auch zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Fieber eigentlich völlig natürlich ist. [2]
Da unsere „Normaltemperatur“ zwischen 36,5 und 37,5 Grad liegt, sprechen Schulmediziner und die Populärwissenschaft bereits ab 38 Grad von Fieber. Die gemessene Körpertemperatur bezieht sich dabei allerdings auf des Innere des Körpers und nicht auf die Oberfläche der Haut.
Tatsächlich wird in der Praxis oftmals viel zu häufig und zu früh – aus der Angst heraus – zu durchaus bedenklichen fiebersenkenden Arzneimitteln gegriffen, gerade dann, wenn Kinder davon betroffen sind.
Es ist verständlich, dass es vielen Müttern und Vätern schwerfällt, Fieber als Freund und Helfer zu akzeptieren, wenn das eigene Kind krank ist.
Dennoch ist Fieber eigentlich sehr wertvoll für den Körper und die Entwicklung des Immunsystems, weshalb es in den allermeisten Fällen nicht sinnvoll ist, die Abwehrreaktion künstlich zu unterdrücken.
Darüber hinaus gehen die gängigen fiebersenkenden Medikamente nicht selten mit Nebenwirkungen einher, welche den Körper während seiner natürlichen Selbstheilung zusätzlich belasten.
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Fieber senken: Kritik
Fiebersenkende Medikamente: Nebenwirkungen
Fiebersenkende Medikamente (Antipyretika) und deren Wirkstoffe sorgen unter anderem dafür, dass der Körper weniger Prostaglandine bildet.
Bei Prostaglandinen handelt es sich generell um Botenstoffe, die im Körper notwendige Maßnahmen einleiten, um auf Verletzungen, Wunden, Erreger und andere Einflüsse zu reagieren.
So sind sie zum Beispiel ebenfalls für die Regulierung der Körpertemperatur verantwortlich.
Synthetische Fiebermedikamente greifen demnach direkt in die natürlich angelegten Prozesse des Körpers ein, was diesen unter Umständen erneut aus dem Gleichgewicht bringt.
Folgende Antipyretika gehören zu den häufigsten Fiebermedikamenten:
- Paracetamol
- Ibuprofen
- Aspirin
Neben der Unterdrückung von Fieber sind die Mittel bekannt dafür, relativ häufig Nebenwirkungen auszulösen.
So kann es bei Paracetamol beispielsweise zu Schädigungen der Leber und einem Anstieg der Leberwerte kommen, während Ibuprofen nicht selten mit Magenschmerzen, Übelkeit und Sodbrennen in Verbindung gebracht wird. [3][4]
Zudem ist auch der generelle Nutzen fiebersenkender Medikamente umstritten, zumal diese zwar Symptome zu lindern in der Lage zu sein scheinen, die Genesung auf ursächlicher Ebene jedoch nicht unbedingt verbessern.
Ganz im Gegenteil führte die Einnahme von Paracetamol in einer Studie mit Malaria-erkrankten Kindern zu einer verzögerten Heilung um bis zu 16 Stunden. [5]
Gleichzeitig ist darüber hinaus schwer einzuschätzen, inwieweit das Hemmen einer natürlichen Immunreaktion weitere unerwünschte Nebeneffekte auslöst, die von der Schulmedizin nicht unbedingt damit in Verbindung gebracht werden.
Auch interessant: Fieber – Psychosomatische Bedeutung
Fieber: Vorteile
Warum kann Fieber hilfreich sein?
Das zeitweise Senken von Fieber mit Hilfe von chemischen Mitteln ist zwar oftmals bequem und beruhigend.
Die tiefergehenden gesundheitlichen Auswirkungen, welche zumeist nicht im ersten Moment ersichtlich werden, können jedoch verheerend sein – vor allem dann, wenn es um heranwachsende Kinder geht.
Aus diesen Gründen sollte man Fieber nur in absoluten Ausnahmefällen – bestenfalls durch natürliche Mittel – oder hingegen gar nicht senken:
- Fieber stärkt die Abwehr: Die erhöhte Körpertemperatur regt die Bildung von Antikörpern und weißen Blutkörperchen an.
- Fieber schwächt Erreger: Die meisten Krankheitserreger fühlen sich bei einer Temperatur von 37 Grad wohl. Steigt die Temperatur auf 38,5 Grad und höher, können sie sich nicht mehr so gut vermehren.
- Fieber trainiert das Immunsystem: Erfahrungen, die der Körper während einem Fieber macht, werden in jeder einzelnen Zelle gespeichert. Durch die vermehrte Entwicklung solcher Gedächtniszellen wird das Immunsystem für zukünftige Kontakte mit Erregern gewappnet.
- Fieber senken stört natürliche Kreisläufe: Die Körpertemperatur sowie auch zahlreiche andere Prozesse werden durch exakte Regelkreise gesteuert, die stets miteinander in Verbindung stehen. Versucht man die Temperatur künstlich zu senken, erhöht unser Körper folglich seine Anstrengungen und antwortet demgemäß mit einer noch stärkeren Wärmeproduktion. In der Folge kommt es dann zum wiederholten Auf- und Ab von Fieber, was den Organismus zusätzliche Kraft kostet.
- Gefahr von Fiebermedikamenten: Alle synthetischen, fiebersenkenden Medikamente können schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen – während deren Nutzen angesichts zahlreicher wissenschaftlicher Kenntnisse und Erfahrungen durchaus zu hinterfragen ist.
- Fieber verringert die Sterblichkeit: Verschiedene Studien zeigen, dass Fieber mit einer geringeren Sterblichkeit verbunden ist. So zeigt eine wissenschaftliche Arbeit mit mehr als 2000 Patienten, dass diejenigen mit dem höchsten Fieber am ehesten überlebten. [6][7]
Eine weitere Studie mit 700 Patienten machte außerdem ersichtlich, dass eine Einnahme von Paracetamol umgekehrt keinesfalls zu einem geringeren Sterblichkeitsrisiko führt. [8]
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Fieber-Arten
Welche Fieber-Muster gibt es?
Anhand der verschiedenen auftretenden Fieber-Muster lassen sich oftmals erste Rückschlüsse auf die Erkrankung ziehen, welche mit dem Fieberverlauf zusammenhängt.
Weitere Untersuchungen erleichtern demnach ein Erkennen möglicher Ursachen.
Folgende Fieber-Muster werden aus populärwissenschaftlicher Sicht unterschieden:
- Kontinuierliches Fieber: Die Körpertemperatur liegt für mehrere Tage über 38 Grad, während nur geringe Schwankungen bis zu maximal 1 Grad auftreten. Kontinuierliches Fieber tritt zum Beispiel bei Entzündungen des Magen-Darm-Trakts, bakteriellen Infektionen, Scharlach, Hautinfektionen und Lungenentzündungen auf.
- Intermittierendes Fieber: Am Morgen liegt zumeist kein Fieber vor, während es abends zu hohen Fieberspitzen mit weiteren Symptomen kommt. Intermittierendes Fieber ist typisch bei akuten Nierenbeckenentzündungen, Rippenentzündungen, Brustfellentzündungen und Blutvergiftungen. Des Weiteren kann es auch bei Tumorerkrankungen zu einem solchen Fieberverlauf kommen.
- Remittierendes Fieber: Der Fieberverlauf verteilt sich über den gesamten Tag – jedoch ist es in der Regel morgens weniger hoch als am Abend. Remittierendes Fieber gehört zu den gängigen Fieber-Mustern bei Bronchitis, Tuberkulose, Eiteransammlungen und Rheuma.
- Undulierendes Fieber: Dieses Fieber-Muster zeichnet sich durch einen wellenförmigen Fieberverlauf über einen längeren Zeitraum aus. Es ist bei Bakterieninfektionen mit Brucellosen und Morbus Hodgkin typisch.
- Rekurrierendes Fieber: Bei dieser Art von Fieber können zwischen einzelnen Fieberschüben fieberfreie Tage liegen. Es tritt beispielsweise bei Malaria und Borrelien auf.
Auch interessant: Warum keine Antibiotika bei Borreliose?
Unterschied: Fieber natürlich lindern
Was kann man bei Fieber tun?
Bekanntlich wirkt die Natur in der Regel sehr viel sanfter und verglichen ganzheitlicher als synthetische Medikamente.
Dies liegt unter anderem daran, dass bei Naturheilmitteln stets ein sehr spezieller Wirkkomplex aus mehreren natürlich zusammenwirkenden Inhaltsstoffen eingesetzt wird, während chemische Arzneimittel vor allem einzelne Wirkstoffe verwenden.
Demnach ist es ein großer Unterschied, Fieber mit der Kraft der Natur zu begegnen, zumal Heilpflanzen in ganz verschiedenen Bereichen eine harmonisierende Wirkung haben können, die den Körper bei seinem Selbstheilungsprozess unterstützen.
Spricht man also vom Fieber senken mit natürlichen Mitteln, kann die Anwendung nicht wirklich mit der synthetischen Herangehensweise gleichgesetzt werden.
Folglich kann es in manchen Situationen sinnvoll sein, den Körper während seinem Reinigungsprozess zusätzlich zu entlasten.
Diese natürlichen Mittel gehören zu den erprobten Möglichkeiten bei Fieber:
- Kräutertees: z.B. Mädesüß, Holunder, Hagebutte, Lindenblüte und Thymian.
- Viel Wasser trinken: Vor allem empfiehlt sich reines Quellwasser beziehungsweise hexagonales Wasser, welches man auch selbst herstellen kann.
- Wadenwickel: Wadenwickel sind ein erprobtes und sanftes Hausmittel, das zusätzlich entspannt und beruhigt.
- Bettruhe: Ruhe und Entspannung sind elementar, wenn wir die Selbstheilung im Zuge von Fieber unterstützen wollen.
- Leichte, durchlässige Kleidung unterstützt die Regulierung der Körpertemperatur.
- Honig gehört zu den bekannten Hausmitteln bei Erkältungen und Fieber. Die antientzündlichen Inhaltsstoffe fördern das Immunsystem, was die Heilungsprozesse des Organismus begünstigt.
- Zwiebel: Zwiebeln sind bekannt dafür, den Körper im Zuge seiner Arbeit bei der Abwehr von Infekten zu unterstützen.
- Chili und Ingwer: Chili beziehungsweise Cayenne-Pfeffer und Ingwer wirken auf natürliche Weise fiebersenkend.
Ausnahmen
Fieber unbekannter Ursache (FUO)
Die Bezeichnung FUO beziehungsweise das sogenannte „Fieber unbekannter Ursache“ beschreibt einen Fieberzustand von mehr als 3 Wochen, für welchen (bis dahin) keine Ursache gefunden werden konnte.
Die Erfahrungen zeigen, dass FUO oftmals mit einer Medikamenteneinnahme in Verbindung steht. So können zum Beispiel Antibiotika, Schmerzmittel oder harntreibende Medikamente FUO auslösen.
Doch auch seltene Infektionen und Autoimmunkrankheiten können damit zusammenhängen.
Liegt ein solcher Fall vor ist es unter Umständen ratsam, auf externe Hilfe zurückzugreifen. In erster Linie sollte jedoch die Ursache herausgefunden werden, anstatt ausschließlich – ohne nähere Indizien – synthetische Medikamente zur Unterdrückung zu verwenden.
Auch interessant: Pflanzliche Antibiotika
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Über den Autor
Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.
Quellen anzeigen
[1] Fever: suppress or let it ride?
Juliet J. Ray and Carl I. Schulman – J Thorac Dis. 2015 Dec; 7(12): E633–E636
[2] Let fever do its job: The meaning of fever in the pandemic era
Sylwia Wrotek, Edmund K LeGrand, Artur Dzialuk
[3] Beipackzettel / Risiken und Nebenwirkungen Paracetamol
[4] Beipackzettel / Risiken und Nebenwirkungen Ibuprofen
[5] Effect of paracetamol on parasite clearance time in Plasmodium falciparum malaria
C H Brandts, M Ndjavé, W Graninger, P G Kremsner
[6] Hospitalized acute patients with fever and severe infection have lower mortality than patients with hypo- or normothermia: a follow-up study
D P Henriksen, U Havshøj, P B Pedersen
[7] Fever in the Emergency Department Predicts Survival of Patients With Severe Sepsis and Septic Shock Admitted to the ICU
Jonas Sundén-Cullberg, Rebecca Rylance, Jesper Svefors
[8] Acetaminophen for Fever in Critically Ill Patients with Suspected Infection
Paul Young, Manoj Saxena, Rinaldo Bellomo
Bildquellen:
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