Giersch: Tinktur, Salbe & Co. herstellen – bei Rheuma, Gicht & Arthrose
Giersch ist eine wertvolle Heilpflanze, die heutzutage eher weniger Beachtung findet, obwohl sie eigentlich über sehr mächtige Heilwirkungen verfügt.
Tatsächlich ist das Pflänzchen nämlich vor allem bei Gelenkbeschwerden, Rheuma, Gicht und Arthrose hilfreich – wenn es in Form einer Tinktur oder als Salbe verwendet wird.
In diesem Beitrag zeigen wir deshalb, wie man ganz einfach eine Giersch-Tinktur selber machen, einen Ölauszug gewinnen, ein Gierschbad anrichten oder eine Giersch-Salbe herstellen kann.
Heilwirkung von Giersch
Warum Giersch bei Rheuma, Gicht & Arthrose?
Giersch (Aegopodium podagraria) ist eine seit Urzeiten medizinisch verwendete Pflanze, die zur Familie der Doldenblütler gehört.
Aufgrund seiner Fähigkeit, sich besonders rasant auszubreiten, gilt das Pflänzchen bei vielen „modernen Gartenbesitzern“ als eher unbeliebt – obwohl es sich eigentlich neben der medizinischen Verwendung auch hervorragend in verschiedenen Gerichten integrieren, und wie Spinat zubereiten lässt.
Die zahlreichen darin enthaltenen Pflanzenchemikalien werden seit jeher für die Behandlung von Gelenkbeschwerden genutzt, während Giersch ebenfalls enorm viel Vitamin C und wichtige Mineralstoffe wie Calcium, Kalium und Eisen liefert.
Studien und Erfahrungen der Vergangenheit konnten zeigen, dass Giersch entsäuert, entgiftet, den Harnfluss antreibt und Entzündungen hemmt.
Diese Eigenschaften werden demnach mitunter für die heilsamen Wirkungen bei der natürlichen Behandlung von Arthrose, Gicht und Rheuma verantwortlich gemacht.
Darüber hinaus sind die entwässernden Effekte besonders hilfreich, da sie abgelagerte Harnsäurekristalle ausschwemmen – was die Symptome bei rheumatischen Beschwerden und Gicht lindern kann.
Die entzündungshemmenden Wirkungen kühlen und beruhigen außerdem die Haut, weshalb Giersch auch ein gutes Hausmittel bei Mückenstichen und Sonnenbrand darstellt.
Im Folgenden betrachten wir deshalb näher, wie wir verschiedene Anwendungen wie eine Giersch-Tinktur oder eine Giersch-Creme ganz einfach selber machen können.
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Kräutertinktur ansetzen: Rezept
Giersch-Tinktur selber machen
Die Giersch-Tinktur ist der Klassiker unter den traditionellen, medizinischen Anwendungen.
So kann sie zum einen eingenommen werden. Darüber hinaus dient sie als essenzielle Grundlage für die Weiterverarbeitung zur Salbe bei einer äußeren Anwendung.
Wollen wir eine Giersch-Tinktur herstellen, gehen wir folgendermaßen vor:
- Giersch-Blätter sammeln und zerkleinern.
- Die Kräuter in ein verschließbares Gefäß geben.
- Das Glas mit hochprozentigem Alkohol (mind. 40%) auffüllen, sodass die Kräuter gut bedeckt sind.
- Die Mischung mit dem Pürierstab fein zerkleinern.
- Das Glas verschließen und mindestens 3 Stunden, oder – für optimale Ergebnisse – über Nacht, ruhen lassen.
- Das Glas immer wieder schütteln.
- Die fertige Giersch-Tinktur durch einen Tee- oder Kaffeefilter filtern.
Anwendung: 10-20 Tropfen 2-3 Mal täglich einnehmen.
Neben dieser Methode ist es ebenfalls möglich, Tinkturen ohne Alkohol anzusetzen.
Öl mit Giersch: Rezept
Giersch-Ölauszug herstellen
Wollen wir einen möglichst gehaltvollen Giersch-Ölauszug selber machen, gehen wir folgendermaßen vor:
- Frische Giersch-Blätter zerkleinern.
- Bio Raps- oder Olivenöl im Wasserbad erwärmen, bis schließlich im Wasser kleinere Bläschen aufsteigen.
- Die zerkleinerten Giersch-Blätter hinzugeben, bis sie komplett vom Öl bedeckt sind.
- Immer wieder rühren und 30-40 Minuten bei einer Temperatur von etwa 40-50 Grad (max. 60 Grad) im Wasserbad ziehen lassen.
- Die Mischung mit Hilfe eines Tuchs abgießen.
- Das erhaltene grüne Giersch-Öl in einem großen Schraubglas aufbewahren. Kein Metallgefäß verwenden, da einige Inhaltsstoffe mit dem Metall reagieren, und folglich ihre Wirkung verlieren können.
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Heilsalbe aus Giersch: Anleitung
Giersch-Salbe selbst herstellen
Wollen wir eine heilsame Giersch-Salbe selbst herstellen, werden diese Zutaten und Werkzeuge benötigt:
- 1 hohes Schraubglas
- Pürierstab
- 40 g Giersch-Tinktur
- 40 g Giersch-Öl
- 5 g Bienenwachs
- 5 g Kakaobutter
- 10 Tropfen Pfefferminzöl
So gehen wir vor, wenn wir die Giersch-Salbe selber herstellen:
- Alle Zutaten bereitstellen.
- Alle Gläser und Werkzeuge mit Alkohol desinfizieren.
- Das Bienenwachs und die Kakaobutter in ein Glas geben.
- Das Glas mit den Zutaten im Wasserbad erhitzen, bis die Bestandteile flüssig sind.
- Für die Fettphase der Salbe das Giersch-Öl hinzugeben und die Mischung auf etwa 40 Grad (Tee-Thermometer) erwärmen. Unbedingt darauf achten, dass die Mischung nicht zu heiß wird (max. 55-60 Grad), da ansonsten Inhaltsstoffe verlorengehen.
- Die Giersch-Tinktur im Wasserbad auf dieselbe Temperatur bringen.
- Nun folgt das Emulgieren. Hierfür die Giersch-Tinktur langsam unter stetigem Rühren mit einem Pürierstab in die Ölmischung geben.
- Die fettigen und wässrigen Anteile verbinden sich relativ schnell zu einer schönen, festen Creme.
- Das ätherische Pfefferminzöl einrühren und die fertige Salbe in geeignete Gefäße umfüllen, z.B. kleine Schraubgläser oder Salbentiegel.
- Die Gefäße mit Datum beschriften. Im Kühlschrank ist die Giersch-Salbe über mehrere Wochen haltbar.
Giersch-Salben Anwendung: Die Salbe mehrmals täglich auf die schmerzenden Gelenke auftragen. Darüber hinaus kann sie auch über Nacht dick in einem Kräuter-Umschlag verwendet werden.
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Bei Rheuma, Krampfadern und Hämorrhoiden
Gierschbad herstellen
Auch ein Gierschbad ist eine hervorragende Möglichkeit, wenn es darum geht, die mit Rheuma verbundenen Schmerzen zu lindern. Zudem kann das Baden in Giersch ebenfalls bei Hämorrhoiden und Krampfadern helfen.
Für die Herstellung des Gierschbads werden 150 g getrocknete Wurzeln und frische Gierschblätter mit einem Liter kochendem Wasser übergossen.
Den Sud anschließend 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und dem in der Badewanne eingelassenen, warmen Badewasser hinzugeben.
Nun kann 20 Minuten in der Badewanne gebadet werden. Für optimale Ergebnisse sollte danach eine intensive Ruhephase von mindestens 30 Minuten erfolgen.
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Über den Autor
Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.
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