Mit Selbstverantwortung zur Selbstermächtigung: Entfessle dein Potenzial

Selbstverantwortung bedeutet weder die Schuld auf sich zu nehmen noch alles richtig zu machen.

Sie spiegelt einen Zustand der Selbstermächtigung, durch den wir uns ermöglichen, auch dann in unserer Kraft zu sein, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden oder der Ausgang einer Sache nicht unserer Vorliebe entspricht.

In diesem Artikel klären wir, warum es den meisten Menschen nicht gelingt, die volle Selbstverantwortung zu übernehmen und wie sie sich dadurch unzählige Steine in den Weg legen. Weiter decken wir auf, was wir unternehmen können, um in unsere Kraft zu kommen. 

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Ein selbst geschaffenes Gefängnis
Die Opferrolle – Das Gegenteil von Selbstverantwortung

Das Gegenteil der Selbstverantwortung ist die Opferrolle. Natürlich möchte niemand bewusst ein Opfer sein und doch halten sich sehr viele Menschen unwissend in dieser Rolle gefangen.

Was bedeutet es, die Opferrolle zu spielen?

Im Wesentlichen äussert es sich durch das Abgeben unserer Macht an eine Situation, einen Umstand oder anderen Menschen.

Was folgt, ist sehr wichtig: Als Kleinkinder waren wir tatsächlich in einer Opferrolle, denn ohne die fürsorgliche Unterstützung unserer Eltern oder sonstiger Erzieher, hätten wir nicht überlebt.

Die Opferrolle ist folglich ein natürlicher Zustand, in den wir hineingeboren werden. Problematisch wird sie erst dann, wenn wir sie auch im Jugend- und Erwachsenenalter fortführen.

Dann nämlich wird die Opferrolle zu einem Gefängnis und Hindernis für das persönliche Wachstum.


Verantwortung abschieben
Zwei unterschiedliche Opferrollen

Unbewusst verfolgen Menschen, die sich auch im späteren Leben als Opfer sehen, dieselben Motive, wie ein Kleinkind:

Sie erhoffen sich Sicherheit, Anerkennung, Fürsorge und Liebe.


In Wirklichkeit aber bewirken sie genau das Gegenteil, indem sie sich klein halten und sich von Situationen, Umständen und Menschen abhängig machen, die ihnen nicht immer gut tun. Die treibende Kraft der Opferrolle ist die Projektion auf die Aussenwelt.

Darunter können wir uns das Abschieben der Verantwortung vorstellen.

Ein Opfer sieht sich selten als Ursache seiner misslichen Lage. Diese Geisteshaltung unterscheidet sich wesentlich von der natürlichen Opferrolle eines Kleinkindes.

Ein Kleinkind befindet sich aufgrund seines Entwicklungszustands in einer Opferrolle und nicht als Folge von Gefühlen der Unzulänglichkeit, Schuld, Scham, Ohnmacht oder Angst.

Kinder folgen ihrem natürlichen Bedürfnis nach Wachstum. Sie spielen und erforschen, um sich zu entwickeln. Sie geben nicht auf, nur weil sie es beim ersten Mal nicht schaffen und sie stehen wieder auf, wenn sie hinfallen.


Kinder sind sehr ausdauernd und bestrebt, ihre Potenziale zu entfalten. Jugendlichen und Erwachsenen, die in der Opferrolle stecken, fehlt dieser natürliche Drang.

Anstatt zu wachsen, verkriechen sie sich in der Hoffnung, dass sie jemand retten wird, in einem selbst gemachten Gefängnis.

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Kinder hoffen nicht, dass sie gerettet werden. Sie vertrauen, dass sie in ihrem Wachstum unterstützt werden.

Ein Kind sieht sich weder als ein Opfer, noch handelt es entsprechend – obwohl es sich in einer Opferrolle befindet.

Jugendliche und Erwachsene, die an ihrer Opferrolle festklammern, fühlen und handeln entsprechend, obwohl sie keine Opfer sind. Das sollten wir mit einem tiefen Atemzug einen Augenblick auf uns wirken lassen.

Natürlich entscheidet sich kein Mensch bewusst für die Opferrolle und doch profitieren Betroffene in jedem Fall sehr davon, weil sie dadurch ihre menschlichen Bedürfnisse befriedigen.


Häufig geschieht dies auf äusserst ungesunde und nicht selten haarsträubende Weise, denn die Opferrolle kommt immer mit einem hohen Preis. So lässt sich z.B. ein Jugendlicher dazu verleiten, Drogen zu nehmen, weil er angeblich dem Gruppenzwang zum Opfer gefallen ist.

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Doch wie wir bereits aufgezeigt haben, ist er in Wirklichkeit kein Opfer. Er ist nicht dem Gruppenzwang, sondern dem menschlichen Verlangen, wichtig zu sein, etwas Neues auszuprobieren und dazuzugehören, gefolgt.

Er hat sich von diesen natürlichen Bedürfnissen auf schädliche Weise leiten lassen – und das ist keine Seltenheit. Unter dem Strich geht es letztlich immer nur um ein Motiv: die menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen.

In der Opferrolle zu sein bedeutet, dass wir nicht in unserer Kraft sind, obwohl sie uns gerne ein Gefühl von Macht und Kontrolle vorgaukelt.


In Wirklichkeit werden wir aber nicht weniger von unbewussten, inneren Impulsen geleitet, wie ein Schaf, das blind seiner Herde folgt. Ähnlich geht es Menschen, die in der Opferrolle stecken.

Sie agieren unbewusst und folgen automatischen Abwehrmechanismen, wodurch sie ihr Leben zu einem Drama machen.

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Es wäre falsch, solchen Menschen Vorwürfe zu machen, denn Jugendliche und Erwachsene, die sich als Opfer sehen, geben in diesem Augenblick tatsächlich ihr Bestes.

Das soll nicht bedeuten, dass sie ihr gesamtes Potenzial ausgeschöpft haben oder eine Veränderung für sie nicht möglich ist.

Im Gegensatz zu Schafen, die keine Möglichkeit haben, sich gegen ihre Herdeninstinkte zu wehren,  können wir durch Bewusstmachung der Opferrolle jederzeit einen neuen Pfad einschlagen.

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Klassische Verhaltensweisen
Wodurch sich die Opferrolle kennzeichnet

Es gibt drei klassische Verhaltensweisen, durch die sich die Opferrolle zum Ausdruck bringt: Ausreden finden, kritisieren und beschuldigen.

Menschen, die das Opfer spielen, fühlen sich ohnmächtig. Ihre innere Stimme redet ihnen jegliche Art von Selbstermächtigung aus. Der Versuch, eine Veränderung zu bewirken, führt zu einem Gefühl von Überforderung und Unsicherheit.

Schliesslich steht die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse auf dem Spiel, was vom Unterbewusstsein vehement ausgebremst wird.

Eine bewährte Verwirrungsstrategie führt dabei zum erhofften Ziel: statt klar denken zu können, wird die Ursache vernebelt.

Es ist beinahe so, als stünden wir vor einem Spiegel, ohne zu wissen woher das Spiegelbild kommt. In der Folge wird die Verantwortung auf die Aussenwelt projiziert.

Viele Menschen flüchten sich in diesem Zustand in Ausreden, ohne jemals keine Sündenböcke zu finden. Ausreden umfassen u.a. zu wenig Zeit, Geld, Wissen, Erfahrung, ungünstige Wirtschaftsverhältnisse, angeborene Schwächen und das falsche Umfeld.


Auch wenn solche Faktoren unser Leben beeinflussen, ist kein einziger davon ein guter Grund, um in der Opferrolle stecken zu bleiben anstatt sich für Selbstermächtigung zu entscheiden.

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Von abgeschobener Verantwortung
Ausreden lösen vorübergehend den inneren Erwartungsdruck

Es stimmt, dass die Flucht in Ausreden uns vorübergehend von Erwartungen befreit, da wir die Verantwortung abschieben können. Doch der Schein trügt.

Im tiefsten Inneren wissen wir, dass z.B. ein Ausraster nicht mit Stress, dem Verhalten eines Mitmenschen oder zu wenig Schlaf, sondern dem mangelhaften Emotionsmanagement zu tun hat.

Eine Ausrede wird uns in einer solchen Situation also keine langanhaltende Erleichterung bringen, so wie ein Frauenkostüm einen Mann nicht automatisch zur Frau macht.

Die Ursache ist nicht behoben, weil wir eine tickende Zeitbombe mit Sand überdecken und uns anschliessend in nächster Nähe auf einer Sonnenliege ausruhen.

So wie uns Ausreden in der Opferrolle gefangen halten, führen auch Kritisieren und Beschuldigen zum selben Ausgang, wenngleich die Dynamik eine andere ist.

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Von Selbstwert und Selbstkritik
Kritisieren erweckt ein falsches Gefühl von Wichtigkeit

Menschen, die gerne kritisieren – sei es andere Menschen oder sich selbst – sorgen mit ihrem Verhalten für eine vorübergehende Steigerung ihres Selbstwertes.

Bei genauerem Betrachten fällt auf, dass sich die Vorgehensweise wie folgt verdeutlichen lässt:

Wenn zwei identische Bälle nebeneinander auf der Wasseroberfläche schwimmen, befinden sie sich auf derselben Höhe. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, um einen Ball dem anderen überzuordnen.

Erstens, indem wir einen Ball unter die Wasseroberfläche drücken, und zweitens, indem wir einen Ball aus dem Wasser heben. Genau dieselbe Dynamik geschieht beim Kritisieren.

Kritik, die auf einen anderen Menschen gerichtet ist, erniedrigt ihn stark genug, damit der Kritiker das Gefühl entwickelt, dem Kritisierten ein Stück überlegen zu sein.

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Selbstkritik hat ähnliche Folgen. Wenn wir uns selbst kritisieren, erniedrigen wir uns selbst, wodurch unsere Ziele und Herzenswünsche gewissermassen ausser Reichweite geraten und wir uns (unbewusst) selbst bemitleiden.

Selbstmitleid ist eine ungesunde Möglichkeit, um ein vorübergehendes Gefühl von Wichtigkeit zu bewirken.


In beiden Fällen begnügen wir uns also mit einem falschen Gefühl von Wichtigkeit, das wir ungern aufgeben, weil es ein menschliches Bedürfnis darstellt.

Wir möchten uns alle wichtig fühlen und das ist nicht das Problem. Problematisch ist die Art und Weise, wie wir diese Wichtigkeit durch das Kritisieren vorübergehend gewinnen können – und aufgrund der kurzen Dauer im Anschluss mehr davon brauchen.

Dies führt zu ständigem Kritisieren der Aussenwelt und Mitmenschen bzw. noch mehr Selbstkritik.

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Das Gefühl, nicht gut genug zu sein
Beschuldigen löst keine Schuldgefühle

Anderen und sich selbst die Schuld zuzuschieben ist das dritte Merkmal der Opferrolle. Schuldgefühle fühlen sich nicht gut an, so dass wir sie lieber von uns wegschieben.

Dass Schuldzuweisungen primär uns selbst die Kraft rauben, scheint wenige Menschen zu interessieren. Denn vorübergehend befreien sie uns vom Gefühl der Unzulänglichkeit, denn Schuld entspringt immer einer inneren Überzeugung, nicht gut genug zu sein.

Dabei stellt sich eine wichtige Frage: „Können wir einzig durch das Schliessen unserer Augen aus einer misslichen Lage entkommen?” Die Antwort ist nein, so wie wir durch Schuldzuweisungen niemals aus der Opferrolle entkommen.



Selbstermächtigung
Von der Opferrolle in die Selbstverantwortung

Der sicherste Weg in die Selbstermächtigung ist die volle Selbstverantwortung.

In erster Linie müssen wir hinschauen, wo wir Ausreden finden, kritisieren oder beschuldigen anstatt in unserer Kraft zu bleiben.

Diesen Schritt können wir meistern, indem wir absichtsvoller durch den Tag gehen. Anstatt unüberlegt auf Situationen oder Mitmenschen zu reagieren, lohnt sich eine kurze Atempause.

Ein bewusster Atemzug kann ausreichen, um die antrainierten Verhaltensmuster der Opferrolle zu unterbrechen und in unserer Kraft zu bleiben.

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Dabei kann uns die folgende Frage bekräftigen: „Wie würde ich reagieren, wenn diese Angelegenheit nichts mit mir zu tun hätte?”

In der Tat hat nichts jemals mit uns zu tun, denn in der Essenz sind wir ewige Beobachter. Die Kunst liegt darin, jeden Moment auf uns wirken zu lassen, ohne ihn persönlich zu nehmen. Das gelingt uns umso besser, je mehr wir in uns ruhen.

Die Frage, wie uns das gelingt, ist berechtigt. Und die Antwort mag erstaunlich einfach klingen:

Indem wir in jeder Situation die volle Selbstverantwortung übernehmen, befreien wir uns von jeglichen Hüllen, die unsere Kraft überdecken.


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Fazit
Eine abschliessende Übung

Wie wir gesehen haben, befinden wir uns automatisch in der Opferrolle, wenn wir nicht bereit sind, die volle Selbstverantwortung zu übernehmen.

Dadurch können wir uns zwar vorübergehend ein Scheingefühl von Erleichterung bescheren, doch in Wirklichkeit geben wir unsere Selbstermächtigung auf. Solange wir uns in Ausreden, Kritik und Beschuldigung flüchten, befinden wir uns in einem selbstgemachten Gefängnis.

Die Tür steht offen, doch die Angst vor der eigenen Grösse hält uns gefangen. Die Ohnmacht, die mit der Opferrolle einhergeht, verhindert den Ausbruch.

Oftmals finden wir in solchen Momenten die Lösung, um die missliche Situation erträglicher zu machen, im Abschieben der gesamten – oder auch nur teilweisen – Verantwortung.

Doch der Weg in die Freiheit steht uns gleichermassen offen.

Die folgende Übung kann ein erster Schritt darstellen: Dazu schreiben wir einige Situationen auf, in denen wir statt die volle Selbstverantwortung die Opferrolle wählen und ersetzen im Anschluss jede Ausrede, Kritik oder Beschuldigung durch den folgenden, neuen Gedanken:

„Ich bin 100% verantwortlich.” Das Unterbewusstsein wird anfänglich grossen Widerstand leisten und uns vom Gegenteil überzeugen wollen. Wir dürfen uns dadurch nicht von unserem neuen Kurs abbringen lassen.


Stattdessen halten wir am neuen Gedanken fest, als hinge unsere ganze Zukunft davon ab. Die Wahrheit ist, dass wir dadurch tatsächlich eine neue Geschichte schreiben.

Wir wir aufgedeckt haben, bedeutet Selbstverantwortung nicht, dass wir uns für schuldig erklären. Sie spiegelt einen Zustand der Selbstermächtigung, in dem wir auch dann in unserer Kraft sein können, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden oder eine Sache nicht unserer Vorliebe entspricht.

Selbstverantwortung ist das Gegenteil der Opferrolle, und sie erlaubt uns, aus unserer inneren Mitte heraus zu agieren anstatt wie Fluchttiere instinktiv zu reagieren und in die Flucht zu schlagen.

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Über den Autor

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Lukas Tobler ist ehemaliger Leistungssportler, Autor und Bewusstseinscoach. Er begleitet Menschen beim Entfalten ihrer Grossartigkeit, indem er ihnen Wege aufzeigt, wie sie ihre Zweifel und Ängste überwinden und die Klarheit, Energie und den Mut entwickeln können, um aus ihrer Komfortzone auszubrechen und (endlich) ihrem Herzen zu folgen. Mehr dazu findest du auf lukastobler.com.

Quellen anzeigen

Bildquellen:
https://de.123rf.com/profile_maksymiv
canva.com
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Über Andre Tochtermann

Andre Tochtermann ist Online Unternehmer, Freelancer, Weltenbummler, Autor und Gründer der Schoepferinsel. Zu seiner Vision gehören die Aufklärung und Verbreitung von „alternativen“ Therapieverfahren und Naturheilmitteln, die einen ganzheitlichen und ursachenbezogenen Ansatz vertreten. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, dass die Menschen wieder zu sich und zurück zur Natur finden.