Der Gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris) und der Einjährige Beifuß (Artemisia annua) sind zwei unterschiedliche Pflanzenarten, die jedoch beide der Artemisia Gattung angehören.
Tatsächlich existieren sogar rund 500 Artemisia-Arten. Viele davon gelten als gut erforscht und zählen aufgrund ihrer Eigenschaften zu den wichtigen Heil- und Gewürzkräutern.
Der mehrjährige- oder auch Gemeine Beifuß ist demnach mit dem Einjährigen Beifuß verwandt. Die Pflanzen unterscheiden sich allerdings anhand von Aussehen, Wirkung und den möglichen Anwendungen.
Außerdem ist der Einjährige Beifuß ursprünglich eine asiatische Heilpflanze, die bei uns eher selten wild zu finden ist. Artemisia vulgaris, auch oftmals als gewöhnlicher Beifuß betitelt, wird hingegen als ausdauernde, weitverbreitete Mutter-Heilpflanze angesehen.
Im Folgenden schauen wir uns deshalb den Unterschied von Beifuß und Einjährigem Beifuß im kurzen Überblick an.
Unterschied Beifuß und Einjähriger Beifuß
Artemisia vulgaris: Gemeiner Beifuß
Der gewöhnliche Beifuß ist eine krautige, unscheinbare und ausdauernde Pflanze, die hauptsächlich in Europa weit verbreitet wächst. Sie ist die bekannteste und meist vorkommende Heilpflanze unter den Artemisia-Arten.
Artemisia vulgaris wird demnach gern in der Küche verwendet, wo sie als wichtiges Gewürzkraut fettige Speisen leicht bekömmlicher macht.
Beifußkraut findet jedoch nicht nur als Lebensmittel Anwendung. In der Tat hat sich der Gemeine Beifuß nämlich ebenfalls seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde bewährt.
So wurde und wird der gewöhnliche Beifuß auch heute noch als Mutter aller Kräuter bezeichnet, zumal er aufgrund der darin befindlichen sekundären Pflanzen- beziehungsweise Wirkstoffe recht vielseitig einsetzbar ist. [1]
Vor allem aber gesellt er sich zu den besonders beliebten Frauenkräutern, da er bei zahlreichen – für Frauen typische – Beschwerden Abhilfe schafft.
Generell kann gemeiner Beifuß bei Magen- und Darmbeschwerden, allgemeinen Verdauungsproblemen, Gallen- und Leberbeschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit, Nervosität und Nervenanspannung gute Dienste leisten. [2]
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Beifuß-Blätter außerdem bei Moxa-Behandlungen zur Stimulierung der Akupunkturpunkte verwendet.
Das krautige Gewächs ist also vielseitig einsetzbar. So zum Beispiel in Form von Beifuß-Tee, als heilsame Tinktur oder als konzentriertes Extrakt.
In welcher Form wir Beifuß außerdem noch für uns nutzen können, haben wir in diesem Beitrag über die Anwendungsmöglichkeiten von Artemisia vulgaris beschrieben.
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Unterschied Einjähriger Beifuß und Beifuß
Artemisia annua: Einjähriger Beifuß
Der Einjährige Beifuß wurde im deutschsprachigen Raum als Neophyt eingebürgert und ist daher bei uns eher selten zu finden. Ursprünglich stammt er aus sommerwarmen Regengebieten wie China, Nord-Indien, Vietnam und Südosteuropa, wo er bis heute in großer Anzahl beheimatet ist.
Wie der Name „Einjähriger Beifuß“ schon erahnen lässt, wächst und blüht Artemisia annua einjährig. Dies ist zudem am lateinischen Wortteil „annua“ (annus – Jahr) erkennbar.
Neben dem gewöhnlichen Beifuß wurde auch der Einjährige Beifuß gut erforscht. Bis heute gehört er für die TCM zu den wichtigsten Heilpflanzen, zumal das krautige Gewächs zahlreiche gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe bereitstellt.
Unter den Wirkstoffen und ätherischen Ölen ist das reichlich darin enthaltene Artemisinin sehr wertvoll, da es bei Malaria-Infektionen eine überaus heilsame Wirkung verzeichnet. [3][4]
Der Einjährige Beifuß kommt folglich vor allem bei fieberhaften Erkrankungen wie Malaria zum Einsatz.
Weiter zeigt Artemisia annua förderliche Wirkungen bei Erkältungen, Blähungen, Magen- und Darmkrämpfen, Verdauungsstörungen sowie auch bei Menstruationsbeschwerden.
Wollen wir die Heilpflanze selbst verwenden, können wir also einen Artemisia annua Tee zubereiten, oder sie in Form einer Tinktur einnehmen.
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Über die Autorin
Ramona Wiedemann gründete zusammen mit Andre Tochtermann die Schoepferinsel. Sie kümmert sich vor allem um die Social Media Kanäle und zahlreiche organisatorische Dinge. Ursprünglich kommt sie aus dem pädagogischen Bereich. Dort betreute sie Kinder nach Vorbild von Rudolph Steiner und seiner anthroposophischen Lehre. Die freie Entfaltung von Kindern und der Tierschutz sind Ramona eine Herzensangelegenheit.
Quellen anzeigen
[1] Heilpflanzen der traditionellen europäischen Medizin: Wirkung und Anwendung nach häufigen Indikationen
A Prentner – 2017
[2] BGA/BfArM (Kommission E), „Artemisia vulgaris (Beifuss)“, Bundesanzeiger, Heftnummer: 122., ATC-Code: A16AY, Juli 1988
[3] First-time comparison of the in vitro antimalarial activity of Artemisia annua herbal tea and artemisinin
Antonella De Donno, Tiziana Grassi, Adele Idolo
[4] Artemisinins: their growing importance in medicine. Trends Pharmacol Sci. 2008;29(10):520–527. doi:10.1016/j.tips.2008.07.004.
Krishna S, Bustamante L, Haynes RK, Staines HM
Bildquellen:
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