Integrative Medizin – Verbindung von Naturheilkunde und Schulmedizin
In diesem Gastbeitrag der Versandapotheke Medpex erfahren wir alles über den Verbund von Schulmedizin und Naturheilkunde.
Die sogenannte „Integrative Medizin“ vereint die Stärken beider Fachrichtungen und bietet somit nachhaltige und wegweisende Behandlungsmöglichkeiten.
Integrative Medizin – Verbund aus Schulmedizin und Naturheilkunde
Unter Integrativer Medizin verstehen Therapeuten eine fachübergreifende Kooperation zwischen klassischer Schulmedizin und Naturheilkunde.
Als Synonym für den letzteren Begriff wird auch Komplementärmedizin, Naturheilverfahren, ganzheitliche Behandlung oder Alternativmedizin verwendet.
Schulmedizin und Naturheilverfahren stehen sich oft kritisch gegenüber, anstatt Hand in Hand zusammenzuarbeiten.
Die Ablehnung geht teilweise so weit, dass die beiden Therapierichtungen einander bekämpfen.
Verschiedene Standpunkte
Nach Ansicht vieler Schulmediziner handelt es sich beispielsweise bei den Erfolgen alternativer Behandlungsansätze wie Akupunktur, Homöopathie, Bachblüten und Schüßler Salze um reine Placeboeffekte.
Mit diesem Ausdruck bezeichnen Ärzte den positiven Effekt eines Scheinmedikaments ohne Wirkstoff.
Anders ausgedrückt: Obwohl die Betroffenen keine Therapie erhalten, reicht der Glaube an die Wirkung aus, um die Beschwerden zu verringern.
Andererseits betrachten zahlreiche Heilpraktiker die schulmedizinischen Behandlungen mit Skepsis.
Ihrer Auffassung nach besteht das Behandlungsziel hauptsächlich in einer Unterdrückung der Symptome, ohne sich um die zugrunde liegenden Ursachen zu kümmern.
Chronische Krankheiten nehmen zu
Die klassische Medizin hat der Menschheit zweifellos große Dienste erwiesen. Entdeckungen lebensrettender Antibiotika führten dazu, Seuchen wie Pest und Cholera zu besiegen.
Ursprünglich diente die westliche Schulmedizin jedoch fast ausschließlich der Behandlung akuter Krankheiten.
Vor 100 Jahren lag das Verhältnis von akuten zu chronischen Erkrankungen bei etwa 9 zu 1. Heutzutage ist die Situation jedoch genau umgekehrt.
Trotz der Erfolge bei akuten Behandlungen, stößt die Schulmedizin, bei chronischen Krankheiten, immer wieder an ihre Grenzen.
Deshalb leben wir in einer Zeit, die neue Impulse in der Therapie erfordert. Eine vielversprechende Möglichkeit stellt daher die Integrative Medizin dar.
Unterschiedliche Vorstellungen
Die westliche Schulmedizin beruht auf einem materialistischen Weltbild. Demnach sollen wir Menschen nichts weiter als Bioroboter sein, die sich selbst vermehren können und am Ende der vorgesehenen Betriebsdauer zu Staub zerfallen.
Aus Sicht der Naturheilkunde stellt der materielle Organismus, mit seinen Organen und biochemischen Prozessen, nur einen Teil unserer menschlichen Existenz dar. Neben dem sichtbaren Körper haben wir auch eine Seele und einen Geist.
Die meisten Heilpraktiker und Naturheilärzte schreiben der Seele unsere Gefühle und Empfindungen zu. Die Gedanken und Ideen hingegen sind Produkte des Geistes.
Aufgrund der abweichenden Modelle unterscheiden sich auch die Vorstellungen über eine Krankheitsentstehung in der Schulmedizin und der Komplementärmedizin.
Integrative Medizin – Therapieunterschiede
Während die Behandlungen der meisten Ärzte ausschließlich auf der materiellen Ebene stattfinden, haben naturheilkundlich arbeitende Therapeuten den kompletten Menschen im Blick.
Um eine vollständige Heilung zu erreichen, erfolgt die ganzheitliche Therapie auf der körperlichen, geistigen und seelischen Ebene.
Repräsentative Erhebungen der Bertelsmann Stiftung und des Allensbach Instituts haben ergeben, dass rund zwei Drittel aller Deutschen, naturheilkundliche Therapien bevorzugen.
Als wesentliche Gründe nannten die Befragten ihre Angst vor den Nebenwirkungen chemischer Medikamente und die fehlende ganzheitliche Sichtweise der Schulmedizin.
Um dem Wunsch der breiten Bevölkerung Rechnung zu tragen, werden integrative Ansätze immer mehr gefördert.
Integrative Medizin – Maßgeschneiderte Therapien
Umfragen zufolge wandten im Jahr 2017 über 40 Prozent der Fachärzte neben der konventionellen Behandlung regelmäßig auch alternative Verfahren an.
Zurzeit richtet die Universität Tübingen einen Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin ein.
Das Ziel der neuen Professur besteht darin, für die Patienten maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln und ihre Lebensqualität zu erhöhen.
Darüber hinaus soll der Austausch zwischen Schul- und Komplementärmedizin ständig verbessert werden.
Integrative Medizin – Der praktische Ansatz
Zur Verdeutlichung der Integrativen Medizin wird im Folgenden der fiktive Fall einer 70-jährigen Patientin mit Kniegelenksarthrose geschildert.
Die ältere Dame unterzieht sich einer integrativen Behandlung. Nacheinander sucht sie deshalb einen Arzt und einen Heilpraktiker auf.
Wegen starker Schmerzen im rechten Knie konsultiert die Betroffene zunächst ihren Hausarzt.
Nach Aufnahme der Krankheitsgeschichte und der körperlichen Untersuchung stellt der Schulmediziner die Diagnose Gonarthrose (Kniegelenksarthrose).
Er verordnet ein Schmerzmittel, ein sogenanntes nichtsteroidales Antirheumatikum.
Die weitere Abklärung erfolgt durch einen Orthopäden. Dort erfährt die Patientin, dass ihr Kniegelenk nach vielen Jahren körperlicher Arbeit „verschlissen“ ist und deshalb Schmerzen verursacht.
Oft spritzt der Orthopäde Kortison oder ein schmerzhemmendes Medikament in den betroffenen Gelenksspalt, wodurch eine Linderung eintritt.
Wenn die Beschwerden zu stark sind oder eine deutliche Bewegungseinschränkung vorliegt, muss möglicherweise ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden.
Nach der Anamnese nimmt der Heilpraktiker ebenfalls eine körperliche Untersuchung vor. Dabei stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund:
- Haben die Beine die gleiche Länge oder lässt sich kein Unterschied nachweisen?
- Wie ist der Befund des betroffenen Kniegelenks? Liegt eine Vergrößerung des Gelenkspalts oder eine Gelenkblockade vor?
- Gibt es Blockaden in einem der anderen großen Gelenke (Hüftgelenke, Sprunggelenke, Kreuz-Darmbein-Gelenke)?
Die naturheilkundliche Diagnose könnte in diesem Fall beispielsweise lauten: Blockade des rechten Kniegelenks und eine scheinbare (funktionelle) Beinlängendifferenz.
Im Gegensatz zu einem echten Beinlängenunterschied mit verschieden langen Oberschenkelknochen besteht bei der scheinbaren Beinlängendifferenz kein anatomischer Unterschied zwischen dem rechten und dem linken Bein.
Ursachenfindung und Behandlung
Als Nächstes versucht der Therapeut, die ganzheitliche Ursache für diesen Befund herauszufinden.
Unter anderem kommen eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose), eine Schiefstellung der Halswirbelsäule sowie ein falscher Biss zwischen Unter- und Oberkiefer infrage.
Tote, wurzelgefüllte Zähne und Narben können als Störfelder ebenfalls Beschwerden im Kniegelenk hervorrufen.
Wenn die körperlichen Ursachen abgeklärt sind, stellt der Heilpraktiker fest, ob zusätzliche Blockaden auf der emotionalen oder der geistigen Ebene vorliegen.
Die Vorteile der integrativen Medizin
Die beschriebene Patientin kann von einer Zusammenarbeit zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin sehr profitieren.
Im ersten Schritt sorgt die schulmedizinische Behandlung für eine weitgehende Schmerzfreiheit.
Die anschließende naturheilkundliche Diagnostik hilft dabei, die körperlichen, geistigen und seelischen Ursachen der Erkrankung zu identifizieren.
Eine ganzheitliche Therapie ermöglicht eine dauerhafte Beseitigung aller relevanten Blockaden.
Als Folge kann der Hausarzt die Dosis des Schmerzmittels sukzessive reduzieren.
Durch die gemeinsamen Bemühungen von Schul- und Komplementärmedizin hat die Patientin somit eine gute Chance, sich schmerzfrei zu bewegen.
Ganzheitliche Behandlungsmethoden
Klassische und alternative Therapierichtungen haben ihre Vorteile und können viel voneinander lernen.
Am Anfang einer Behandlung ist es ratsam, die akuten Beschwerden zu lindern.
Im zweiten Schritt bietet sich eine ganzheitliche Betrachtung des Patienten auf der körperlichen, geistigen und seelischen Ebene an.
Durch die Kombination der schulmedizinischen und der naturheilkundlichen Behandlungsansätze lassen sich Therapieblockaden lösen, sodass es auch in schwierigen Fällen zu einer vollständigen Heilung kommen kann.
Das größte Manko der Schulmedizin besteht in der einseitigen Ausrichtung auf den Körper und seine biochemischen Funktionen. Die emotionale Situation des Menschen tritt dabei oft in den Hintergrund.
Die ganzheitliche Sicht der Naturheilkunde führt dazu, dass sich Patienten angenommen fühlen und Vertrauen zu ihrem Therapeuten aufbauen. Davon kann wiederum der Arzt bei seiner Behandlung profitieren.
Fazit
Um den epidemieartigen Zuwachs an chronischen Krankheiten einzudämmen, sind fachübergreifende, integrative Therapiekonzepte dringend erforderlich.
Eine stärkere Berücksichtigung der Psyche des Patienten könnte zudem die Schulmedizin zum Positiven verändern.
Dieser informative Gastbeitrag wurde von der Medpex Versandapotheke verfasst. Vielen herzlichen Dank dafür.
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