Dualität und Polarität: Unterschiede

Polarität und Dualität sind zwei verschiedene Begriffe, die oftmals als Synonym verstanden und demnach beliebig verwendet werden.

Tatsächlich gibt es jedoch einen großen Unterschied zwischen einem dualistischen Weltbild und dem Perspektivwechsel einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, welche die natürlichen Vorgänge des Lebens und die damit verbundenen Pole als Grundlage hat.

In diesem Beitrag befassen wir uns demnach mit den grundlegenden Unterschieden von Dualität und Polarität.

Außerdem zeigen wir, warum es sich dabei eigentlich sogar um eine Umkehrung handelt, zumal ein Aspekt angesichts von subjektiven Empfindungen trennt – während der andere die Verbindung aus einer vermeintlich gegensätzlichen Beziehung in den Vordergrund stellt.

Definition
Was ist der Unterschied zwischen Polarität und Dualität?

Dualität trennt, während Polarität verbindet. Dies ist der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Begrifflichkeiten.

Menschen, die hauptsächlich mit einer dualistischen Denkweise agieren, handeln und bewerten aus einer generellen „Entweder-oder-Haltung“ heraus.

Ist der Mann groß oder klein? Gut oder böse? Liegt er richtig oder falsch? Ist die Temperatur der Wohnung kalt oder warm? Der Gegenüber attraktiv oder unattraktiv? Ist diese Erfahrung hilfreich oder nicht hilfreich? Ist derjenige dick oder schlank?

In dem Moment, in welchem wir uns für das „Entweder“ entscheiden, schließen wir das „Oder“ aus – und zwar aufgrund einer subjektiven Empfindung. Wir urteilen und trennen also – anstatt das „Sowohl-als-auch“ zu sehen.

Dieses Prinzip ist das Prinzip der Dualität – ein Sortierprinzip einer beschränkten, einseitigen Wahrnehmung.

Polarität stellt hingegen den Einklang sich gegensätzlich bedingender Aspekte in den Vordergrund, welche durch ihre Unterschiedlichkeit ein Gleichgewicht erzeugen.

Das Erkennen des Gleichgewichts zweier Pole und deren Ergänzung sorgen demnach für ein besseres Bild des gesamten Spektrums.

Das Prinzip der Polarität wird demnach mit der Existenzgrundlage von natürlichen Vorgängen und kosmischen Abläufen in Verbindung gebracht, während ein dualistisches Weltbild auf subjektiv festgelegten Bewertungen und Ideologien basiert.

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Kreisläufe oder Leitbilder?
Die Vermischung von Dualität und Polarität

Da die Prinzipien von Polarität und Dualität in unserer heutigen Welt fälschlicherweise gleichgesetzt werden, vermischen sich ebenfalls grundlegende Naturgesetze und individuell festgelegte „Werte“, die dadurch offen für bewusste und unbewusste Manipulationen sind.

Folglich können viele Menschen nicht mehr zwischen den natürlichen Gegensätzen in der Natur (Pole) und künstlich vorgegebenen Denkweisen und Leitbildern unterscheiden.

Zu den natürlichen Gegensätzen gehört beispielsweise die Verbindung zwischen Mann und Frau oder die gegensätzlich bedingende Harmonie des Atmens beim Ein- und Ausatmen.

Ursache und Wirkung sind weitere untrennbare Aspekte, die mit einer dualistischen Weltsicht nicht selten fälschlicherweise getrennt werden.

So werden die Ursachen oftmals auf „Feindbilder“ ins Außen projiziert beziehungsweise Schuldige für die eigene oder gesellschaftliche Misere gesucht, anstatt den Zusammenhang der zugrundeliegenden Ursachen zu erkennen.

Die Unterschiede von Polarität und Dualität lassen sich heute leider oftmals nicht mehr so einfach erfassen, solange nicht jede Überzeugung hinterfragt wird.

Einfache Beispiele und eine konsequente Orientierung an der Natur sind daher gute Mittel, wenn es darum geht zu unterscheiden, ob wir uns aufgrund einer dualistischen Weltsicht zahlreichen Möglichkeiten verwehren, oder ob wir uns hingegen tatsächlich dem harmonischen Miteinander natürlicher Kreisläufe untersagen.

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Verbindung und Trennung
Beispiele: Unterschied zwischen Dualität und Polarität

Ein einfaches Beispiel, um den Unterschied zwischen Dualität und Polarität zu erkennen, ist ein Stromkreislauf, der an eine Batterie angeschlossen ist.

Die Batterie besitzt einen Pluspol sowie einen Minuspol, welche im Grunde auch mit dem Prinzip von Yin und Yang gleichgesetzt werden können.

Die Quintessenz einer ganzheitlichen Sichtweise innerhalb der Polarität sieht in dieser Situation die Verbindung, anstelle der Gegensätzlichkeit der Pole, durch welche das faszinierende Phänomen der Elektrizität entsteht.

Eine dualistische Sichtweise fokussiert hierbei nicht die Einheit. Vielmehr betrachtet sie alle Details der Batterie und fragt sich, welcher der Pole wohl „nützlicher“, „gewinnbringender“, „wichtiger“, „schöner“ oder „effektiver“ sei.

Das wunderbare Dazwischen wird übersehen, während die beiden Pole zu Konkurrenten werden. Die Spaltung steht im Vordergrund, wodurch die wertvollen Zusammenhänge beziehungsweise die Essenz der Gegensätzlichkeit auf der Strecke bleiben.

Auch die Musik ist ein wunderbares Beispiel für die Unterschiede von Polarität und Dualität.

Denken wir an eine Gitarrensaite. Dualistisch gesehen bezeichnen wir eine beliebige Saite als hoch oder tief, benennen sie als angenehm für unser Ohr, oder der Ton missfällt uns hingegen.

Die Polarität benötigt dagegen die gesamte Skala an Tönen, zumal erst die Ergänzung von hohen und tiefen Klängen musikalische Harmonie zu schaffen in der Lage ist.

Das ganzheitliche Prinzip der Polarität kann im Übrigen auch in weiteren Lebensbereichen sowie vor allem bei inneren Prozessen hilfreich sein.

Denn im Grunde haben alle inneren Themen, mit welchen wir uns in Widerstand befinden, auch mit uns zu tun. Nur wenn wir den Mut haben, uns aus einer ablehnenden dualistischen Haltung heraus zu begeben, sind wir in der Lage, nützliche Zusammenhänge zu erkennen.

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Dualität und Polarität
Fazit

Urteilen wir mit dualistischem Maß, verwehren wir uns zahlreichen Möglichkeiten, da gewisse Faktoren nicht wahrgenommen werden – was uns außerdem leichter kontrollierbar macht.

Tatsächlich ist es oftmals der Kampf gegen uns selbst, welcher das Chaos im Außen manifestiert. Die dualistische Ablehnung gewisser Aspekte, Situationen und Gefühle, die das Erkennen von Zusammenhängen erschwert.

Es ist folglich wichtig, auch die Aspekte zu uns zu nehmen, die wir bisher abgelehnt haben – obwohl sie eigentlich zu uns gehören und lediglich die „andere Seite der Medaille“ widerspiegeln.

Auch „schwere“ Gefühle brauchen Raum. Sie wollen gefühlt werden. Denn nur dann werden sie transformierbar und können aufbauenden Energien weichen, die Harmonie nach sich ziehen.

Der Frieden mit uns selbst ist demnach das höchste Ziel.

Das Dunkle komplett zu ignorieren, kann also keine Lösung sein, da wir nichts davon erleben würden, wenn Teilaspekte nicht in uns zu finden wären.

Konzentrieren wir uns ausschließlich auf das Licht, laufen wir Gefahr, geblendet oder sogar verblendet zu werden. Erst wenn ein Teil des Schattens dem Licht weicht, wird es heller.

Schattenarbeit ist deshalb die wahre Lichtarbeit.

Im Äußeren lässt sich immer das Innere erkennen – und umgekehrt. Im Großen existiert das Kleine, und andersherum.

Es ist also sehr hilfreich, wenn wir innewohnende dualistische Muster erkennen und prüfen, ob eine ganzheitlichere Betrachtungsweise wertvolle, zuvor übersehene Zusammenhänge offenlegen kann.

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