
Der Fingerhut gilt als stark giftige Pflanze. In geringen Dosen kann er jedoch auch als Heilpflanze verwendet werden. Gerade die Stärkung des Herzens ist eine beliebte Wirkungsweise des Fingerhut.
Seine Geschichte geht auf das 5. Jahrhundert zurück, als er in Irland als Heilmittel entdeckt wurde. Erst im 18. Jahrhundert wurde der Fingerhut näher erforscht. Seine glockenförmigen Blüten, die wie kleine, hängende Fingerhüte aussehen, verliehen ihm seinen Namen.
Botanischer Name:
Digitalis purpurea
Englischer Name:
Foxglove
Weitere Bezeichnungen:
Fingerkraut, Fuchskraut, Waldglöckchen, Waldschelle, Schwulstkraut, Unserer-lieben-Frauen-Handschuh
Verwendete Pflanzenteile:
Vor allem Fingerhutblätter kommen in der Pflanzenheilkunde zum Einsatz. Sie werden zu Fertigpräparaten, homöopathischen Mitteln, Umschlägen oder Tee verarbeitet. Sowohl eine äußere Anwendung als auch die innere Einnahme sind richtig dosiert möglich.
Allerdings ist bei der Verarbeitung zu Tee höchste Vorsicht geboten. Es dürfen nur sehr geringe Mengen verwendet werden, da ansonsten schwere Vergiftungen bis hin zum Tod drohen. Aus diesem Grund wird heute von der Anwendung von Fingerhut-Tee abgeraten, wenn man kein absoluter Heilpflanzen-Experte ist.
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Inhaltsstoffe:
- Cardenolidglykoside
- Steroidsaponine
- Pregnanglykoside
- Digitoxose
- Digitalose
- Glucose
- Acetylcholin
- Cholin
- Gallussäure
- Gitaloxigenin
- Gitoxin
- Pflanzenschleime
- Inositol
- Saponine
Wirkung:
- herzstärkend
- herzfrequenz-verlangsamend
- rhythmisierend
- krätfigend
- harmonisierend
- tonisierend
- beruhigend
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
- entwässernd
Anwendungsgebiete:
- Herzinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen
- Herzschwäche
- Herzrasen
- Ödeme
- Angina pectoris
- Abszesse
- Fieber
- Lungenentzündung
- Tuberkulose
- Furunkel
- Bronchitis
- Gicht
- Unterleibszysten
- Wochenbettfieber
- Wunden
Sammelzeit:
Juni bis August
Aussaatzeit:
Mitte Mai
Blütezeit:
Juni bis August
Standort:
Sonniger bis halbschattiger Standort; feuchter, durchlässiger, nährstoffreicher und lockerer Boden; keine Staunässe.
Verwechslungsgefahr:
Verwechslungsgefahr besteht zwischen Fingerhut und Beinwell. Beide Pflanzen werden als Heilpflanzen verwendet. Jedoch ist Beinwell deutlich weniger giftig als der Fingerhut, weshalb er sogar in Maßen verspeist werden kann.
Somit ist eine Verwechslung zwischen dem Beinwell und dem Fingerhut sehr gefährlich.
Die Blätter beider Pflanzen sind ähnlich. Allerdings sind die des Fingerhut gezähnt, während Beinwellblätter glatte Ränder aufweisen.
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